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JUROREN

2022

Antonia Alampi ist Kuratorin, Forscherin, Autorin und Direktorin der neuen, von der Schöpflin Stiftung finanzierten Spore Initiative, die 2021 in Berlin eröffnen wird, sowie Co-Kuratorin der Sonsbeek Quadriennale. Zuvor war sie ab 2016 künstlerische Co-Direktorin von SAVVY Contemporary. Zwischen 2017 und bis Mitte 2019 war sie Kuratorin der Extra City Kunsthal in Antwerpen und realisierte dort ein dreijähriges Programm zur europäischen Staatsbürgerschaft. 2016 initiierte sie zusammen mit Iliana Fokianaki das Forschungsprojekt Future Climates, das untersuchte, wie ökonomische Flüsse die Arbeit von kleinen Initiativen in Kontexten mit schwacher öffentlicher Infrastruktur für Kunst und Kultur formen und bestimmen. Von 2012 bis 2015 war sie Kuratorin des Ausstellungshauses Beirut in Kairo. Dort konzipierte und leitete sie das Bildungsprojekt The Imaginary School Program (2014 /2015). Zwischen 2009 und 2011 war sie Mitbegründerin der Kunstinitiative Opera Rebis und arbeitete für das Studio Stefania Miscetti (Rom), Manifesta 7 (Südtirol) und die Galleria Civica di Arte Contemporanea von Trient.

Der 1975 im nordirakischen Kurdistan geborene Künstler Hiwa K reflektiert in seinen Videoarbeiten und Installationen die eigene Migrationsgeschichte und überführt diese in poetisch und narrativ vielschichtige Arbeiten. Die Frage nach geografischer Verortung, die Suche nach Orientierung oder das Sich-Gewahrwerden spielt in vielen Werken eine tragende Rolle. Er übt kontinuierlich Kritik am Kunstausbildungssystem und der Professionalisierung der Kunstpraxis sowie am Mythos des individuellen Künstlers. Viele seiner Arbeiten haben eine starke kollektive und partizipatorische Dimension. Hiwa K nahm an verschiedenen Gruppenausstellungen teil, wie der Manifesta 7, Trient (2008), La Triennale, Intense Proximity, Paris (2012), dem Edgware Road Project in der Serpentine Gallery, London (2012), der Biennale in Venedig (2015) und der documenta14, Kassel/ Athen (2017).Einzelausstellungen u.a.: New Museum, NYC (2018), S.M.A.K., Gent (2018), Kunstverein Hannover (2018), Zachęta National Gallery of Art in Warschau (2018), Van Every /Smith Galleries, North Carolina, USA. 2016 erhielt Hiwa K den Arnold-Bode-Preis und den Kunstpreis der Schering Stiftung und hatte eine Einzelausstellung in den KW, Berlin (2017).

2021

Peggy Buth, 1971 in Berlin geboren, ist seit dem WS 2016 /17 Professorin für Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 2002 hatte sie dort ihren Abschluss in Fotografie und Bildender Kunst gemacht und war anschließend Fellow der Jan van Eyck Academie Maastricht, Niederlande (2003 - 2005). Ihre Arbeiten werden international präsentiert, u.a. im Exhibition Research Centre, John Moores University, Liverpool, Centre d'art contemporain, Parc Saint Léger, Frankreich, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, CAC Vilnius, Litauen, Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main; K21, Düsseldorf, Kestnergesellschaft, Hannover, Bétonsalon, Paris, La Synagogue de Delme, Frankreich, Brussels Biennial, Belgien. 2018 war sie mit der 3-Kanal-Videoinstallation Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection an der Ruhr Triennale beteiligt. Zuvor wurde diese in reduzierter Form im Museum Folkwang in Essen gezeigt. Peggy Buth sagt selbst über ihre Arbeit: "Meine künstlerische Arbeitsweise ist konzeptionell und prozessbezogen, häufig verbunden mit einer längerfristigen Forschung. Meine Arbeitsweise ist interdisziplinär sowie intermedial. (…) In einer meiner neuen Arbeiten Vom Nutzen der Angst – The Politics of Selection (seit 2014) untersuche ich die Verbindung zwischen der Konstruktion von Identität, rassistischen Vorurteilen, Medien, Ökonomie und der kapitalistischen Aneignung von Raum."

Anselm Franke, 1978 geboren, ist Autor, Kunstkritiker, Kurator und leitet seit 2013 den Bereich Bildende Kunst, Film, Digitale Medien am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Er initiierte und realisierte dort in verschiedenen Kooperationen Ausstellungen wie Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930 (2018, mit Tom Holert), Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg (2017 /2018, mit Nida Ghouse, Paz Guevara, Antonia Majaca), 2 oder 3 Tiger (2017, mit Hyunjin Kim), Nervöse Systeme (2016, mit Tactical Technology Collective, Stephanie Hankey, Marek Tuszynski ), Ape Culture (2015, mit Hila Peleg), Forensis (2014, mit Forensic Architecture), The Whole Earth (mit Diedrich Diederichsen) und After Year Zero (beide 2013). Derzeit zeigt das HKW die Abschlussausstellung des internationalen Projekts Liebe und Ethnologie. Die Geschichte der Empfindlichkeit nach Hubert Fichte (kuratiert mit Diedrich Diederichsen). Von 2001 bis 2006 war Anselm Franke Ausstellungsleiter der Kunst-Werke - KW Institute for Contemporary Art Berlin, 2006 bis 2010 Direktor der Extra City Kunsthal in Antwerpen, 2008 Co-Kurator der Manifesta 7 in Trentino-Alto Adige, 2008 Co-Kurator der 1. Brussels Biennial, 2012 Kurator der Taipei Biennial und 2014 der Shanghai Biennale. 2005 gründete er zusammen mit Stefanie Schulte Strathaus das Forum Expanded der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Anselm Franke promovierte am Goldsmiths College, London.

Susan Philipsz , geboren 1965 in Glasgow, ist eine schottische Klangkünstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Sie hat von 1989 bis 1993 am Duncan of Jordanstone College of Art and Design in Dundee Bildhauerei studiert und schloss ihr Studium an der University of Ulster in Nordirland ab. Sie zählt zu den bedeutendsten internationalen Klangkünstlerinnen der Gegenwart und wurde 2010 mit dem Turner Prize ausgezeichnet. Als ausgebildete Bildhauerin lotet sie die Grenzen zwischen Skulptur und Klang, zwischen Materialität und Immaterialität aus. Einer ihrer Schwerpunkte ist die künstlerische Auseinandersetzung mit Themen wie Vergänglichkeit und Erinnerung sowie den folgenschweren Kriegserfahrungen des 20. Jahrhunderts. Seit April 2019 nimmt Susan Philipsz eine – zunächst zweisemestrige - Gastprofessur an der Dresdner Kunstakademie wahr.
Philips war u.a. Teilnehmerin der Sydney Biennale (2008), der documenta 13 (2012) und der Manifesta 10 in Sankt Petersburg (2014). Im selben Jahr wurde sie zum Officer of the Order of the British Empire for services to British Art ernannt. 2015 erhielt sie in der Tate Britain den Global Fine Art Award für ihre Soundinstallation War Damaged Musical Instruments.

Marinella Senatore (geb. 1977) ist eine multidisziplinäre Künstlerin, deren Praxis sich durch eine starke partizipatorische Dimension und einen ständigen Dialog zwischen Geschichte, Populärkultur und sozialen Strukturen auszeichnet. Senatore reflektiert über die politische Natur von kollektiven Formationen und präsentiert eine Möglichkeit für die Öffentlichkeit, sozialen Wandel zu generieren. Indem sie die persönlichen autobiografischen Erfahrungen der Künstlerin mit kollektiv geteilten Erzählungen verschränkt, umfasst ihre Praxis Collage, Performance, Skulptur, Fotografie und Video. Im Jahr 2013 gründete Senatore The School of Narrative Dance, eine nomadische Schule, die sich auf nicht-hierarchisches Lernen und Emanzipation konzentriert. Senatore lebt und arbeitet in Rom und Paris. Sie studierte an der Akademie der Schönen Künste Neapel (1994 - 1997), am Konservatorium für Musik (1997) und an der Nationalen Filmschule in Rom (1999 - 2001). Zu den kommenden Einzelausstellungen gehören CCA, Tel Aviv (2022), 34. Bienal de São Paulo, Fundação Bienal de São Paulo, Brasilien (2021), Taak, Amsterdam (2021); Museo del Novecento Pistoia (2021), Fondazione Stelline, Mailand (2021) und Blitz, Malta (2021). Ihre Arbeit wurde an renommierten Orten auf der ganzen Welt ausgestellt, mit Performances und Projekten in Zusammenarbeit mit Palazzo Strozzi, Florenz (2020), ICC Madrid (2020), The Centre for the Less Good Idea, Johannesburg (2019), Magazzino Italian Art, New York (2019), dem Nationaltheater Mannheim und der Kunsthalle Mannheim (2018), Activating Public Space, High Line, New York (2018), Art Night, London (2018), Manifesta, Palermo (2018) und Centre Pompidou (2017), neben einigen anderen.

2020

Yvette Mutumba ist Mitbegründerin und Chefredakteurin des Kunstmagazins Contemporary And (C&). 2018 gehörte sie zum kuratorischen Team der 10. Berlin Biennale. 2017 /18 lehrte sie als Vertretungsprofessur Globalisierungsdiskurse an der Kunsthochschule für Medien Köln. Von 2012 bis 2016 war sie Kuratorin am Weltkulturen Museum, Frankfurt am Main. Hier ko-kuratierte sie die Ausstellungen Ware & Wissen – or the stories you wouldn’t tell a stranger, El Hadji Sy: Paintings, Performance, Politics und A Labour of Love. Letztere war für den Global Fine Art Award 2016 nominiert. 2016 ko-kuratierte sie den Focus: African Perspectives der Armory Show, New York. Mutumba studierte Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und promovierte am Birkbeck, University of London. Ihre Dissertation beschäftigte sich mit Fragen der Repräsentation von Kunst aus Afrika und der Diaspora im deutschen Kontext innerhalb des Zeitraums der 1960er Jahre bis 2011. Als Autorin und Herausgeberin hat sie zahlreiche Texte /Bücher zu zeitgenössischer Kunst aus afrikanischen Perspektiven sowie zu globaler Kunstgeschichte veröffentlicht. Ihre aktuellste Publikation ist I am built inside you, hrsg. von & und ifa (Sternberg Press, 2017).

Michaela Melián, 1956 in München geboren, lebt als Künstlerin und Musikerin in Oberbayern. Seit 2010 lehrt sie an der HfbK Hamburg im Studienschwerpunkt Zeitbezogene Medien. Sie begann zunächst ein Musikstudium bevor sie an der Münchener Akademie der Bildenden Künste und in London Kunst studierte. Seit den 1980er Jahren ist sie Sängerin und Bassistin der Band F.S.K. (Freiwillige Selbstkontrolle) und war ab 1980 sechs Jahre lang Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Mode und Verzweiflung. Als Musikerin brachte sie mehrere eigene Alben heraus. Lehrerfahrung sammelte Melián außer an der HFBK Hamburg auch an der Münchener Akademie der Bildenden Künste und an der ETH Zürich.
In ihrer künstlerischen Arbeit entwickelt Melián vielschichtige Erinnerungsfelder, die komplexe Zusammenhänge aus inhaltlichen Referenzen und Zitaten herstellen. Ihren Arbeiten geht eine intensive Recherche voraus. Aus einer Vielzahl verschiedener Erzählstränge konstruiert sie narrative Spannungsbögen, in denen historische Fakten mit privaten Erinnerungen und Geschichten kontrastieren. 2010 wurde Melián mit dem Kunstpreis der Stadt München ausgezeichnet. Ebenfalls 2010 wurde ihr akustisches Denkmal Memory Loops für die Opfer des Nationalsozialismus in München eingeweiht, das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2010 gewählt wurde. 2011 erhielt Michaela Melián den Kunstpreis der Stadt Nordhorn. 2016 widmete ihr das Lenbachhaus die Einzelausstellung Electric Ladyland.

2019

Eva Birkenstock
seit 2016 Leiterin des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf

Eva Birkenstock wurde 1978 in Siegen geboren und studierte Ethnologie, Kunstgeschichte und spanische Romanistik in Köln, Havanna und Berlin. Danach folgten mehrere Stationen an Ausstellungshäusern: 2005 ging sie als wissenschaftliche Assistentin zum Kunstverein in Hamburg, drei Jahre später übernahm sie die künstlerische Leitung der Halle für Kunst Lüneburg. 2010 wechselte sie als Kuratorin an das Kunsthaus Bregenz. Sie verantwortete dort ein neues Konzept für die Eingangshalle, die KUB-Arena. Birkenstock machte sie zu einem Ort des Austauschs und lud Künstlergruppen, Wissenschaftler und andere Kooperationspartner ein. 2014 ging sie in einem Kuratorenaustausch nach New York, um für ein Jahr den Ausstellungsraum des Goethe-Instituts, das Ludlow 38, zu leiten. Sie kuratierte zahlreiche Einzellausstellungen, u.a. von Yona Friedman, Dani Gal, Dora Garcia, Nick Mauss, Katrin Mayer, Ulrike Müller, Emma Hedditch, Suchan Kinoshita, Johannes Paul Raether, Tris Vonna-Michell, Ian White and Susanne Winterling. Gruppenausstellungen, u.a. On Performance (2010, kuratiert mit Joerg Franzbecker), Nairobi - A State of Mind (2012), Beginning Good. All Good. - Actualizations of the Futurist Opera 'Victory Over the Sun', (2011, mit Kerstin Stakemeier & Nina Koeller).


Maria Thereza Alves
Künstlerin, lebt und arbeitet in Berlin

Maria Thereza Alves ist eine international renommierte Künstlerin, die seit vielen Jahren in Berlin lebt. Sie stellte u.a. auf der Sharjah Biennial 13 (2017) aus, auf der Documenta 13 (2012), auf der Sao Paolo Biennale (2010 und 2016), der Moscow Biennale of Contemporary Art (2015) und der 8. Berlin Biennale (2014). Sie ist 1960 in Brasilien geboren, studierte an der Cooper Union in New York und ist seit den 80er Jahren international als Künstlerin gefragt. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik. 1978 und 1979 war sie aktives Mitglied des International Indian Treaty Council. Sie gründete das Brazilian Information Center, ein Forum für die Belange von Menschen indigener Herkunft. 1981 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Partido Verde Ecologista de México in São Paulo. Sie arbeitet an Projekten im Feuchtgebiet Pantanal in Brasilien, in dem Bergdorf Matsunoyama in Japan, dem größten Hafen von Guangzhou in China, in der indigenen Gemeinde Amatlan im Zentrum von Mexiko, in dem Bauerndorf Fadiouth in Senegal und in Europa. 2015 hat Maria Thereza Alves an dem Symposium UNMAPPING the RENAISSANCE teilgenommen, das die VR gemeinsam mit dem KHI organisierte.

2018

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung
Kurator, Initiator von SAVVY Contemporary, Berlin

Bonaventure Soh Bejeng Ndikung ist Ausstellungsmacher und Curator at Large der Documenta 14, die 2017 in Athen und Kassel eröffnet wurde. In Berlin initiierte Ndikung 2010 den Projektraum SAVVY Contemporary Berlin als ein Laboratorium künstlerischer und intellektueller Reflektion und als Dialograum zwischen der sogenannten westlichen und nicht-westlichen Kunst. SAVVY fand lokal wie international große Beachtung und arbeitete bislang mit mehr als 45 Künstlern aus fünf Kontinenten. Ndikung ist auch Projektinitiator und Chefredakteur der Zeitschrift SAVVY art.contemporary.african, einem zweisprachigen E-Journal für kritische Texte zur zeitgenössischen afrikanischen Kunst. Als Kurator, künstlerischer Leiter und Berater hat er für zahlreiche internationale Ausstellungsprojekte oder Festivals gearbeitet, u.a. im Rahmen der Marrakesch-Biennale, an der Tensta Konsthall, Schweden, mit dem Goethe-Institut, dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und dem Centre Culturel Français in Algier, Algerien. Ndikung ist 1977 in Kamerun geboren, promovierte in Berlin in medizinischer Biotechnologie und studierte anschließend Biophysik in Montpellier.


Nasan Tur
Künstler, lebt und arbeitet in Berlin

Nasan Tur, Künstler, 1974 geboren, studierte in Offenbach und Frankfurt und lebt heute in Berlin. In seinen Arbeit thematisiert er den fragilen Selbstausdruck von Menschen in öffentlichen Räumen und die unterschwelligen Codes von Kommunikation. Tur wurde in den letzten 15 Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (u.a. 2012 Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste, Berlin; 2014 Villa Massimo, Rom), seine Werke sind in namhaften internationalen Sammlungen vertreten. Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen zählen: Running Blind, Kunst Haus Wien;  Nasan Tur, Deweer Gallery, Otegem, Belgien (2016), L’ombra Della Luce, Musei di Villa Torlonia - Casino Nobile / Bunker, Rom (2015); Blain|Southern, London (2015); Christine König Galerie, Wien (2015); Kunstraum Innsbruck,  Innsbruck, Austria (2014); First Shot, Kunsthal 44 Moen, Dänemark (2014); Kunsthalle Mannheim (2011); Galeri Mana, Istanbul (2011); Der unbekannte Ritter, Installation im öffentlichen Raum, Universalmuseum Joanneum, Graz (2011); Kunstmuseum Stuttgart (2009); Yapi Kredi Art Gallery, Istanbul, (2009); Goethe Institut Belgrad (2009); Lie Low, Project RIM, Taller Publico, Mexico-City (2006).

2017

Natascha Sadr Haghighian
Künstlerin, Professorin für Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen

Natascha Sadr Haghighian, 1963 in Teheran geboren, lebt in Berlin. Sie wurde mit ihrer forschungsbasierten künstlerischen Arbeit in unterschiedlichen Formen und Formaten wie Video, Performance, Installation, Text und Klang bekannt, erhielt 2010 den Hugo Boss Prize und nahm 2013 an der documenta teil. Einzelausstellungen hatte sie u.a. im Mackba Barcelona, in der Bonniers Konsthall Stockholm (beide 2012), im Frankfurter Kunstverein (2008) und in der GAM Bologna (2006). Sie nahm an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teil, u.a. 2007 im ICA London und 2011 im Kunsthaus Bregenz.


Moritz Wesseler

seit 2013 Direktor des Kölnischen Kunstvereins

Moritz Wesseler, Jahrgang 1980, realisierte seine ersten Ausstellungen ab 2003 im legendären Kabinett für aktuelle Kunst in Bremerhaven - das sein Vater 1967 initiierte - u.a. mit Künstlern wie Cathy Wilkes, Martin Boyce, Ceal Floyer, Anri Sala oder Luc Tuymans. 2009/2010 kokuratierte er am MMK Frankfurt die Reihe Double, eine Folge von Rekonstruktionen historischer Ausstellungen. Im Rahmen seines wissenschaftlichen Volontariats an der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen betreute Wesseler Ausstellungsprojekte von Michael Sailstorfer, Kris Martin, Jordon Wolfson Tomas Saraceno. Als Künstlerischer Leiter von Fürstenberg Zeitgenössisch in Donaueschingen / Heiligenberg kooperierte er mit Künstlern wie Dirk Bell, Julian Göthe, Petrit Halilaj, Dorota Jurczak, Gareth Moore oder João Maria Gusmão & Pedro Paiva.

2016

Bettina Steinbrügge
Seit Januar 2014 Direktorin des Hamburger Kunstvereins

Bettina Steinbrügge, 1970 in Ostercappeln (Niedersachsen) geboren, hat von 1998 bis 2001 am Kasseler Kunstverein und in 2000 für die 4. Werkleitz Biennale gearbeitet. Von 2001-2007 war sie künstlerische Leiterin der Halle für Kunst Lüneburg. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin im Leitungsteam des Kunstraums der Universität Lüneburg realisierte sie im Rahmen der EU-Projekte transform und translate mehrere Ausstellungen, anschließend lehrte sie ab 2009 im postgradualen Masterprogramm des CCC an der Haute École d’Art et de Design in Genf. Bis Herbst 2011 kuratierte Bettina Steinbrüche auch für La Kunsthalle Mulhouse, wo sie die Ausstellungen The End of the World as we know it, L’Idée de Nature und eine Soloausstellung mit Seb Patane realisierte. Seit 2007 ist Steinbrügge zudem Mitglied des Programmteams des Forum Expanded der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale). Im Winter 2010 wurde Steinbrügge als Kuratorin für zeitgenössische Kunst an das Wiener Belvedere berufen, wo sie im Team das Profil des neuen 21er Haus formte.


Katharina Grosse

Künstlerin und Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf

Katharina Grosse, 1961 in Freiburg geboren, lebt in Berlin. 1992 war sie Villa Romana-Preisträgerin. Grosse studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf bei Norbert Tadeusz und Gotthard Graubner. Von 2000 bis 2010 war sie Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Katharina Grosse verwendet für ihre Malerei eine mit Kompressor betriebene Spritzpistole. Die ersten Wandarbeiten in dieser Technik schaffte Grosse 1998 als Beitrag zur Biennale of Sydney und im selben Jahr in der Kunsthalle Bern. In den Folgejahren besprayte Grosse größere Flächen, die sich ab 2001 auch im Außenraum fortsetzen. Werke von Katharina Grosse befinden sich unter anderem in Museumssammlungen wie dem Centre Georges Pompidou, Paris, im Kunsthaus Zürich, im Kunstmuseum Bonn, in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, im Museo Serralves, Porto, im Sprengel Museum Hannover, De Pont Museum, Tilburg oder der Gallery of Modern Art, Queensland.

2015

Susanne Weiß
Direktorin des Heidelberger Kunstvereins

Susanne Weiß, 1976 in Berlin geboren, studierte Museumskunde an der HTW Berlin und ist künstlerische Direktorin des Heidelberger Kunstvereins. Weiß war in internationalen Kunstinstitutionen wie der Royal Academy in London, dem Ashmolean Museum in Oxford und dem Israel Museum in Jerusalem tätig und leitete 2007 bis 2008 das Kunsthaus Dresden – Städtische Galerie für Gegenwartskunst. Zu ihren Ausstellungsprojekten in Dresden gehören u.a. Kopfkino und Under Influence. Ende 2008 realisierte sie mit Ulf Aminde das performative Projekt Ruhe und Ordnung bei JET in Berlin. Von 2009 bis 2010 war sie als Robert Bosch Kulturmanagerin für das Goethe-Institut Golf Region am Sharjah Museums Department im Emirat Sharjah tätig. Susanne Weiß ist Mitglied des RealismusStudio der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin.


Discoteca Flaming Star (Cristina Gómez Barrio, Wolfgang Mayer)
Künstler und Professoren für Bildende Kunst/Intermediales Gestalten an der Kunstakademie Stuttgart

Die Künstlergruppe Discoteca Flaming Star wurde 1998 von Cristina Gómez Barrio und Wolfgang Mayer gegründet. Discoteca Flamig Star lehrt am Lehrstuhl für das Fach Bildende Kunst/Intermediales Gestalten (IMG) an der Kunstakademie Stuttgart. Cristina Gómez Barrio, 1973 in Alhambra (Spanien) geboren, studierte Bildende Kunst in Madrid, München und Berlin. Sie nahm 2003 an dem Artist in Residence-Programm des International Studio and Curatorial Program (ISCP), New York, teil und war von 2005 bis 2006 Stipendiatin des Whitney Independent Study Program in New York. Wolfgang Mayer, 1967 in Wertach geboren, hat an der Akedemie der Bildenden Künste in München studiert und absolvierte ein Stipendium an der Sommerakademie Salzburg in der Klasse von Nan Goldin. Von 1996 bis 1997 war er Teilnehmer des DAAD-Stipendiums an der School of Visual Arts in New York. Ihre gemeinsamen Installationen und Performances waren u. a. zu sehen im Artists Space, Whitney Museum, The Kitchen (alle New York), Museum Moderner Kunst (Wien), Centro de Arte 2 de Mayo (Madrid), Galerie Freymond-Guth (Zürich), Tate Modern (London).

2014

Jutta Koether
Künstlerin und Professorin an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg

Jutta Koether, 1958 in Köln geboren, ist eine deutsche Malerin, Performancekünstlerin, Musikerin, Schriftstellerin, Kritikerin und Theoretikerin, die in Berlin und New York arbeitet und lebt. Koether war Redakteurin und (ab 1985) Mitherausgeberin des Musik- und Popkultur-Magazins Spex. Sie ist Rezensentin und Mitarbeiterin zahlreicher Zeitschriften wie Texte zur Kunst, FlashArt und ArtScribe. Koethers Werk umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten wie Malerei, Performance, Film und Musik; auch ihre politischen und publizistischen Aktivitäten werden von ihr als Teil ihrer künstlerischen Praxis betrachtet: Sie bezeichnet sich selbst als painter, performer, participant und arbeitet häufig in Gemeinschaftsprojekten mit anderen Künstlern, z. B. mit den Sonic Youth-Musikern Kim Gordon und Thurston Moore sowie mit Steven Parrino. Koether ist auch als Dozentin tätig und hatte Lehraufträge an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg, der School of Visual Arts, New York, der Hochschule der Künste, Berlin, am Bard College, New York und an der Cooper Union, New York. Seit 2010 ist sie Professorin für Malerei / Zeichnung an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg.

Rein Wolfs
Intendant der Bundeskunsthalle Bonn

Rein Wolfs ist seit 1. März 2013 Intendant der Bundeskunsthalle Bonn. Zuvor, seit Januar 2008, war Rein Wolfs (1960) als Intendant der Kunsthalle Friedericianum und zwischen 2002 und 2007 als Direktor der Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam tätig. In 2003 hat er den Niederländischen Pavillon bei der Biennale in Venedig kuratiert. 1996-2001 war er der erste Direktor der Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich, wo er auch die Zeitschrift Material (1999) gründete. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen gehören diese mit: Douglas Gordon, Maurizio Cattelan, Angela Bulloch und Cady Noland beim Migros Museum und Retrospektiven mit Bas Jan Ader und Rirkrit Tiravanija sowie die Ausstellungen mit Urs Fischer und Erik van Lieshout beim Museum Boijmans Van Beuningen. In der Kunsthalle Fridericianum kuratierte er Ausstellungen mit Pawel Althamer und Meschac Gaba, Klara Lidèn, Latifa Echakhch, Daniel Knorr, Cyprien Gaillard und Navid Nuur. Rein Wolfs ist Mitglied von verschiedenen internationalen Gremien und publiziert regelmäßig.

2013

Janneke de Vries
Direktorin der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK), Bremen

Janneke de Vries, 1968 geboren, studierte Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Europäische Ethnologie an den Universitäten Marburg und Hamburg. Bereits während des Studiums war Janneke de Vries freie Mitarbeiterin am MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main und veröffentlichte als Kunstkritikerin in der Frankfurter Rundschau sowie in den Magazinen artist (Bremen) und Bildende Kunst. Von 1999 bis 2003 war de Vries Chefredakteurin des Kunstmagazins artkaleidoskope in Frankfurt am Main. Nach freien kuratorischen Projekten und einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Yilmaz Dziewior im Kunstverein in Hamburg übernahm sie 2006 die Leitung des Kunstvereins Braunschweig. Seit 2008 ist sie Direktorin der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen und freie Kritikerin u.a. bei den Kunstmagazinen artist und Texte zur Kunst.

Ulrike Grossarth
Künstlerin und Professorin an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden

Ulrike Grossarth, 1952 geboren, studierte Tanz an der Else-Lang-Schule in Köln und an der Folkwang Hochschule in Essen. Dort gründete sie eine Zweigstelle der Free International University. Sie war Gastprofessorin an verschiedenen Hochschulen und hat seit 1998 eine Professur für Übergreifendes künstlerisches Arbeiten an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1997 war sie mit der Arbeit BAU I auf der documenta X vertreten. 2009 wurde Ulrike Grossarth mit dem Käthe Kollwitz-Preis der Akademie der Künste, Berlin, ausgezeichnet. In ihren bildnerischen und plastischen Werken, in Tänzen, Solostücken und Videofilmen, Zeichnungen, Performances und Seminaren widmet sich Ulrike Grossarth immer wieder den Fragen nach Körper und Raum sowie dem Verhältnis von materiellem Umfeld und handelnden Menschen. 


2012

Antje Majewski
Künstlerin und Professorin an der Muthesius Kunsthochschule Kiel

Antje Majewski (1968 geboren) ist Malerin, Videokünstlerin und Fotografin und hat seit 2010 eine Professur für Malerei an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel inne. Sie studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Köln, Florenz und Berlin, bevor sie sich in den 90er Jahren auf die künstlerische Arbeit konzentrierte. Das Kunsthaus Graz widmete ihr im Winter 2011/12 eine große Einzelausstellung unter dem Titel Die Gimel-Welt. Wie man Objekte zum Sprechen bringt. Zuvor hatte Antje Majewski Einzelausstellungen u.a. im Salzburger Kunstverein (2008), in der Kunsthalle Basel (2001) und in der Galerie neugerriemschneider, Berlin.

Anja Nathan-Dorn
Professorin für kuratorische Theorie und dramaturgische Praxis an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe

Anja Nathan-Dorn (1971 geboren) leitete von 2007 bis 2011 gemeinsam mit Kathrin Jentjens den Kölnischen Kunstverein. In dieser Zeit widmete sie KünstlerInnen wie Nora Schultz, Olivier Foulon, Omer Fast, Stephen Prina oder Kerstin Brätsch & DAS INSTITUT Einzelausstellungen. Davor war sie in Köln als freie Kritikerin (Frieze, Texte zur Kunst, Metropolis M) und als Kuratorin tätig. Anja Nathan-Dorn studierte Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Köln und Florenz.

2011

Kathrin Rhomberg
Leiterin der Kunstsammlung der Erste Group, Wien

Die Kunsthistorikerin Kathrin Rhomberg, 1963 in Bludenz geboren, ist die Leiterin der Kunstsammlung der Erste Group. 2010 hat Rhomberg die 6. Berlin Biennale kuratiert. Von 2002 bis 2007 war sie Direktorin des Kölnischen Kunstvereins und hat parallel gemeinsam mit Marion von Osten das von der Kulturstiftung des Bundes initiierte Projekt Migration geleitet. Sie ist gemeinsam mit Maria Hlavajova Gründungsdirektorin von Tranzit, einer langfristigen Initiative der Erste Bank Gruppe zur Förderung zeitgenössischer Kunstprojekte in Zentraleuropa, die seit 2002 besteht. Im Jahr 2000 war sie Co-Kuratorin der Manifesta 3 – Europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, Ljubljana. Von 1990 bis 2001 war sie Kuratorin und Leiterin des Ausstellungsbüros Secession in Wien.

Willem de Rooij
Künstler und Professor für Freie Bildende Kunst an der Städelschule, Frankfurt

Willem de Rooij, 1969 in Beverwijk in den Niederlanden geboren, lebt in Berlin und lehrt an der Städelschule in Frankfurt. 2010/2011 bespielte er den Mies van der Rohe-Bau der Neuen Nationalgalerie in Berlin mit einer Einzelausstellung. Bis zum Tode von Jeroen de Riijke 2006 arbeiteten beide Künstler zwölf Jahre lang zusammen an 35- und 16-Milimeter-Filmen, Photographien, Objekten, Installationen und Drucken. Ihre gemeinsamen Arbeiten analysieren die Konventionen der Präsentation und Repräsentation und erforschen das Spannungsverhältnis zwischen sozial und politisch orientierter sowie autonomer Bilderproduktion. Das MAMbo in Bologna und die Kunstsammlung NRW widmeten ihrem Werk in 2008 große Ausstellungen. 2005 vertraten de Riijke / de Rooij die Niederlande auf der Biennale von Venedig.

2010

Rita McBride
Künstlerin und Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf

Die Bildhauerin Rita McBride, 1960 in Des Moines / Iowa geboren, ist seit 2003 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach ihrem Abschluss am Bard College, New York im Jahr 1982 setzte sie ihre künstlerische Ausbildung am California Institute of the Arts fort. 1991/92 war sie Stipendiatin an der American Academy in Rom, 1999 lud das Berliner Künstlerprogramm des DAAD sie nach Berlin. Von 1999 bis 2000 hatte McBride eine Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste München und an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris inne. Seit Ende der 80er Jahre stellt sie international aus, u.a. im Museum Abteiberg Mönchengladbach (2008), Kunstmuseum Liechtenstein (2002), in der Wiener Secession (2000) und im Rahmen der Berlin Biennale 2008.
www.ritamcbride.net

Dr. Susanne Gaensheimer
Direktorin des Museumus für Moderne Kunst in Frankfurt/M

Dr. Susanne Gaensheimer, 1967 in München geboren, ist Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt/Main. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte in München und Hamburg absolvierte sie 1995-1996 das Independent Study Programme des Whitney Museum of American Art in New York. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München (1998-1999), während dem sie u.a. die Ausstellung Geschichten des Augenblicks mit Douglas Gordon, Steve McQueen, Tacita Dean, Stan Douglas und anderen kuratierte, war Gaensheimer von 1999 bis 2001 Direktorin am Westfälischen Kunstverein Münster, anschließend bis 2008 Sammlungsleiterin und Kuratorin für Gegenwartskunst in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. 


2009

Susanne Titz
Direktorin des Museum Abteiberg in Mönchengladbach

Susanne Titz ist seit Oktober 2004 Direktorin des Museum Abteiberg in Mönchengladbach, das nach umfangreichen Sanierungsarbeiten mit einer Neuordnung der Sammlungsbestände 2007 wiedereröffnet wurde. 1964 in Stolberg geboren, studierte Susanne Titz Kunstgeschichte, Geschichte, Sprach- und Literaturwissenschaften in Köln, Hamburg und Bonn und beendete ihr Studium mit einer Magisterarbeit über den Einfluss des Strukturalismus auf die US-amerikanische Kunst der 1960er und 1970er Jahre. Im Anschluss war sie Stipendiatin der Ludwig-Stiftung für internationale Kunst und Verständigung in New York. Seit 1997 leitete sie den Neuen Aachener Kunstverein, der 2000 den Adam Elsheimer-Preis für herausragende Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramme europäischer Kunstvereine erhielt. Zu ihren Aachener Projekten zählten frühe Einzelausstellungen von Franz Ackermann, Fiona Banner, William Engelen, Morgan Fisher, Anne-Mie Van Kerckhoven, Rita McBride, Lucy McKenzie, Jonathan Meese, Anselm Reyle, Andreas Siekmann, Catherine Sullivan, Corinne Wasmuht u.a.m. sowie viele interdisziplinäre Konzepte: Valie Export.Psycho-Prognose (1998), Modell, Modell... (2000; mit Björn Dahlem, Christian Jankowski, Peter Piller, Daniel Roth, Edwin Zwakman u.a.), Wiederaufnahme/Retake (2001; mit Dave Allen, Andrea Bowers, Annika Eriksson, Rodney Graham, Christian Marclay, Hans Niehus, Adrian Piper, Slave Pianos).

Eran Schaerf
Künstler

Eran Schaerf, 1962 in Tel Aviv geboren und seit 1985 in Berlin lebend, kreiert in seinen Arbeiten Texturen, die historische und gegenwärtige politische Phänomene sowie individuelle und persönliche Erfahrungen verweben. Versatzstücke aus Philosophie, Architekturgeschichte und Design finden Eingang in seine Narrationen, die sich unterschiedlichster Medien bedienen. Wiederholt verwendet er das Prinzip des Re-enactments, wodurch sich unterschiedliche Zeit- und Erzählebenen wie Sedimente übereinander schichten und Vorausgegangenes neu beleuchten. Eran Schaerf war an zahlreichen internationalen Ausstellungen beteiligt, so der documenta 9 (1992), Sonsbeek `93 in Arnheim, der Manifesta 2 in Luxemburg und den skulptur projekten münster 2007. Schaerf studierte Architektur und Städtebau sowie Video und Fotografie. Seit Mitte der neunziger Jahre arbeitet Eran Schaerf auch mit der Philosophin Eva Meyer zusammen und zwar vor allem an der Produktion von Hörspielen und Filmen. In der tonlosen Filmversion Europa von weitem (1999) bspw. zeigen sie alltägliche Szenen in unterschiedlichen Städten Europas , die in einer dritten Version mit einem gleichnamigen Hörspiel verbunden werden, das ohne Kenntnis der Filmbilder komponiert wurde und in der synchronen Wahrnehmung Synergien hervorruft. 


2008

Ayse Erkmen
Künstlerin

Die Künstlerin Ayse Erkmen, 1949 in Istanbul geboren, lebt in Istanbul und Berlin. 1993 erhielt sie das Stipendium des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, seit 1998 lehrte sie als Gastdozentin an der Gesamthochschule Kassel, ab 2000 als Gastprofessorin an der Städelschule in Frankfurt/M. Ayse Erkmen ist mit ihren – oft temporären – künstlerischen Eingriffen international renommiert und nahm u.a. an verschiedenen Ausgaben der Istanbul Biennale, an der Manifesta 1 in Rotterdam (1996), der Kwangju Biennale (2000) und der Berlin Biennale (2001) teil. Spektakulär war ihr Beitrag zu den Skulptur Projekten Münster 1997 und ihr Projekt Shipped Ships (2001) der Deutschen Bank in Frankfurt/M. Einzelausstellungen wurden Ayse Erkmen u.a. im Palais des Beaux Arts in Brüssel (2004) und in der Secession Wien (2002) eingerichtet.

Dr. Beatrice von Bismarck
Kunsthistorikerin und Professorin für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HfGB), Leipzig

Dr. Beatrice von Bismarck, lebt in Leipzig und Berlin, promovierte am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. Von 1990 bis 1993 war sie als Leiterin der Abteilung 20. Jahrhundert im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt/M tätig. Während ihrer Lehre an der Universität Lüneburg (1993 bis 1999) begründete sie den Kunstraum der Universität Lüneburg mit und leitete ihn. Seit 2000 ist Beatrice von Bismarck Professorin für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft an der HfGB Leipzig sowie Programmleiterin der Hochschulgalerie, seit 2003 zudem Prorektorin. Im Zentrum ihrer Arbeitsweise stehen Theorie und Praxis verbindende Ansätze kultureller Produktion. Zu ihren aktuellen Untersuchungsgebieten zählen der künstlerische Arbeitsbegriff, die ästhetischen, sozialen und politischen Potentiale kuratorischen Handelns, die Konsequenzen der Globalisierung für das kulturelle Feld und die Funktionen des postmodernen Künstlerbilds.