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Veranstaltungen

18.04.2011

MODAL

Pavlos Antoniadis
Luis Antunes Pena


Pavlos Antoniadis (Klavier)
Luis Antunes Pena (Elektronik)

Die Begegnung MODAL wird von dem griechischen, in Berlin lebenden Pianisten Pavlos Antoniadis und dem Komponisten für elektronische Musik Luis Antunes Pena aus Portugal gestaltet. Erstgenannter wechselt Werke ab, die, ihre Herkunft, Epoche und Stil betreffend, weit voneinander entfernt scheinen - wie Cabezóns Renaissance-Tientos und die tellurischen Noten von Iannis Xenakis, deren Gemeinsamkeit im modalen System liegt. Das Programm möchte, ganz dem Ziel der gesamten Musikreihe folgend, Fragen aufwerfen, anstatt Antworten geben, keine alten Wege gehen, sondern neue aufzeigen und somit Synergien schaffen und Deplatzierungen, Erleuchtungen und Kon-Fusionen provozieren, durch die das Zuhören zu einer aktiven Erfahrung wird, die das unendlich, mit den gleichen Gewohnheiten wiederholte Ritual hinter sich lässt. Im Night Concert tritt Luis Antunes Pena mit einer elektronischen Performance auf, die sich spiegelbildlich zum vorangegangen, akustischen Auftritt verhält. Penas musikalische Sprache erweitert sich stets, denkt man nur an seine letzte Kollaboration mit dem Trio avantnoise Ruido Vermelho und an seine Untersuchung konkreter Töne des globalisierten Lebens, die den Nukleus des multimedialen Projekts I-X-Herculean darstellt, das er kürzlich im ZKM in Karlsruhe vorgestellt hat. Am Ende dieses klang-abenteuerlichen Konzerts steht eine Uraufführung, die sich aus dem Treffen der beiden Künstler während ihrer kurzen Residenz in der Villa Romana entwickelt hat: Penas Elektronik und Antoniadis’ Klavier, die sich mit unvorhersehbaren Ergebnissen überkreuzen.


Programm

Antonio de Cabezón
Tiento del Tercer Tono (Fugas al Contrario) (Mitte 16. Jh.)

Pascal Dusapin
Étude no.1 Origami (1998)

Béla Bartók
Szabadban (Out of doors) (1926)
Az Sippal, dobbal (With drums and pipes)
Barcarolla
Musettes
Az északa zenejé (The night’s music)
Hajsza (The chase)

Pause

Alex Mincek
Stems (2000/03), europäische Uraufführung

Iannis Xenakis
Mists (1980)


Night Concert

Luis Antunes Pena
Vermalung I - Westernmusik (2005/2011), für fixed-media und live Elektronik

Luis Antunes Pena
K-U-L-T (2011), Performance für Klavier und live Elektronik

Installation
Luis Antunes Pena
Vermalung II - Donny G. (2006), für 8-Kanal-Tonband, 23 Min


Pavlos Antoniadis hat Klavier am Nakas Konservatorium bei C. Partheniade, am Koninklijk Conservatorium Den Haag bei G. Madge und privat bei Ian Pace (London), sowie an der UCSD (University of California, San Diego) bei A. Karis studiert. Er erhielt Stipendien der Fulbright Kommission in Athen, der UCSD, sowie der Impuls-Akademie Graz und des Nakas Konservatoriums Athen. Neben seinem Klavierstudium machte er sein Diplom der Musikwissenschaft an der Universität von Athen und studierte fortgeschrittene Musiktheorie (Harmonie, Kontrapunkt, Fuge) am Athenaeum Konservatorium. Seit 2005 konzentriert sich Pavlos Antoniadis hauptsächlich auf ein komplexes Nachkriegs-Repertoire für Klavier (Solo-, Kammer- und Ensemblemusik) mit Aufführungen und Projekten in Frankreich, Deutschland, Griechenland, Österreich, Italien und den USA. Er hat mit jungen, sowie etablierten Komponisten gearbeitet, u.a. W. Rihm, H. Lachenmann, B. Ferneyhough, M. André und B. Furrer und Kammermusik-Aufnahmen mit S. Schick und J. Avery (Mode Records), sowie mit C. Curtis und A. Burr (Los Angeles River Records) gemacht. Derzeit lebt er in Berlin, wo er Pianist für das Ensemble WORK IN PROGRESS-BERLIN ist. Er arbeitet mit den Professoren J. P. Hiekel und W. Lessing an einer Promotion an der Hochschule für Musik Dresden (Die Entwicklung von aufführungsspezifischen Navigationsmitteln für komplexe Klaviermusik nach 1950).

Luís Antunes Pena (Lissabon, 1973) studierte Komposition an der Musikhochschule Lissabon bei António Pinho Vargas und besuchte die Seminare von Emmanuel Nunes an der Gulbenkian-Stiftung. Er setzte sein Kompositionsstudium der instrumentalen Musik bei Nicolaus A. Huber und Günter Steinke, sowie der Computermusik bei Dirk Reith an der Folkwang-Hochschule Essen und im Institut für Computermusik und Elektronische Medien (ICEM) fort. Weitere Anregungen bekam er in der Sommerakademie des IRCAM (Paris, 1998) von Gérard Grisey. Zwischen 1997 und 2002 leitete er zusammen mit den Komponisten Diana Ferreira und João Miguel Pais das jährlich stattfindende internationale Festival für zeitgenössische Musik Jornadas Nova Música in Aveiro, Portugal. Zwischen 2000 und 2004 war Luís Antunes Pena Stipendiat des Portugiesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen: so war er Preisträger bei der Eastman Computer Music Center twenty fifth anniversary electroacoustic music competition (USA), beim 11. Kompositionswettbewerbs im Rahmen des Wiener Sommerseminars für neue Musik, beim "Óscar da Silva- und Lopes Graça"-Wettbewerb und beim 32e Concours International de Musique et d’Art Sonore Electroacoustiques de Bourges. Er unterrichtet Musikinformatik und Analyse an der Hochschule für Musik Karlsruhe und arbeitete zusammen u. a. mit dem ZKM | Karlsruhe, Jeunesses Musicales Deutschland, dem Deutschen Musikrat, der Philharmonie Essen, dem Deutschlandfunk, dem Auswärtigen Amt, den Kasseler Musiktagen, mit MisoMusic, der Gulbenkian-Stiftung in Lissabon und der Stiftung Christoph Delz in Basel. Er war Composer in Residence in der Kunststation Sankt-Peter in Köln und 2010 lebte und arbeitete er im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg.



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