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Veranstaltungen

7., 13. und 24.11.2015

Performance Programm

Perform: Supposing layers of silence
Jeremiah Day, Jacopo Miliani, Francesca Banchelli
Ein Kooperationsprojekt zwischen Villa Romana
und Kinkaleri/is it my world?

7., 13., 24., November 2015, jeweils 19.30 Uhr
spazioK. via Santa Chiara 38/2, 59100 Prato


Im Rahmen von Perform: Supposing layers of silence werden drei Performances von derzeit in der Toskana lebenden oder hier geborenen Künstlern im spazioK aufgeführt, die bislang nur in London und Stockholm zu sehen waren oder noch im Stadium der Recherche sind. Das Projekt widmet sich der zeitgenössischen Performance und ist eine Kooperation zwischen Villa Romana und Kinkaleri/is it my world?. 

Samstag, 07. November um 19.30 Uhr
Jeremiah Day, Camp Darby Blues (Reprise)

Jeremiah Day, ein amerikanischer Künstler (1974), lebt und arbeitet bis Ende November in der Villa Romana. Seine künstlerische Praxis zielt darauf ab, durch die Untersuchung von politischen Konflikten und Widerstandshandlungen ihre subjektiven Spuren und Kontexte in Bildern, Texten und Körpersprache offenzulegen. Day studierte bei Simone Forti, einer der Wegbereiterinnen des postmodernen Tanzes. Ihre gemeinsamen Projekte greifen auf Fortis’ improvisierte, recherchierende/bewegende/sprechende Performance-Methode zurück, mittels der Inhalte nicht didaktisch vermittelt werden, sondern sich vielmehr als offene Fragestellungen präsentieren.
In seiner alles andere als schweigenden Perfromance setzt sich Day mit dem Problem auseinander, inwieweit sich der immer bedrohlichere Globale Krieg gegen den Terror darstellen/durchleben/ablehnen lässt. Insbesondere beschäftigt er sich mit dem Vermächtnis der Proteste gegen den Irakkrieg in Italien im Jahr 2003 und der Struktur des nahen Camp Darby, des US-Militärdepots, das die italienische Punkband Cheetah Chrome Motherfuckers in ihrem Song „Camp Darby Blues“ aus dem Jahr 1984 thematisiert. Wenn sich der Konflikt überall verorten lässt, verschwindet er effektiv. Wie der italienischen Premierminister Renzi vor Kurzem verlautbarte, legt sich niemand, der eine Wahl gewinnen möchte, mit der NATO an.Jeremiah Day Villa Romana performance

Jeremiah Day, To a Person Sitting in Darkness (#2 Perimeter’s Walk), Spazio A, Pistoia 2015


Freitag, 13. November um 19.30 Uhr
Jacopo Miliani, Anyway not everyone will read it

Jacopo Miliani (geboren 1979 in Florenz, lebt in Mailand) führt Zeit, Licht und Körpererscheinungen in verschiedene Medien wie Skulptur, Zeichnung, Installation, Film und Performance ein.
Anyway not everyone will read it ist das Ergebnis seiner Künstlerresidenz bei MDT in Stockholm und wurde von OuUnPo anlässlich des Festivals „The Fugue“ (Februar 2015) gefördert. Den Ausgangspunkt dieses Festivals bildete der Fugue-Zustand, eine seltene psychische Erkrankung, die durch eine völlige, aber reversible Amnesie gekennzeichnet ist. Der Patient verliert alle Spuren einer persönlichen Erinnerung und Identität. Er kann unerwartete Reisen oder Spaziergänge unternehmen, in deren Verlauf er vorübergehend eine neue Identität annimmt.
Zu Beginn der Performance werden die Zuschauer aufgefordert, sich in einen undefinierten, dunklen Raum zu begeben, in dem Tänzer und Zuschauer die Dunkelheit als gemeinsame Empfindung erleben. „Fugue“ ist eine physische Erfahrung, aber auch eine Art „Institutionskritik“ an der fortlaufenden Diskussion um Tanz und Choreografie, ohne zu einer spezifische Identität der Zeichen zu gelangen. Jacopo Miliani performance Villa Romana

Jacopo Miliani, Robert turning, 2015. Courtesy the artist und Studio Dabbeni (Lugano, CH)


Dienstag, 24. November um 19.30 Uhr
Francesca Banchelli, Before the name

Francesca Banchelli (geboren 1981 in Montevarchi, lebt in Barcelona) bewegt sich zwischen den Medien Performance, Film und Malerei, die oft Teil ihrer Installationen sind, indem sie Zeit, Bewegung und kollektive Erfahrung in kollaborative Events überführt. Before the name ist eine Untersuchung von Alain Badious Theorie über die Beziehung zwischen Tanz und Denken, die er in La danse comme métaphore de la pensée (Der Tanz als Metapher für das Denken) als Teil des 1998 verfassten „Handbuchs zur Inästhetik“ entwickelte. Banchelli organisiert ein System fließender Elemente als kontinuierliches Crescendo, das von der engen Verquickung zwischen Tanz und Denken beeinflusst wird. Daraus resultiert eine kollektive Aktion, in deren Verlauf die kollaborativen Verbindungen der Teilnehmer eine Abfolge von Eventualitäten generieren. Während der Performance hallt Badiou’s Präsenz und Absenz in Form eines Echos in dem leeren Raum wider, zusammen mit der Livemusik des Künstlers und Komponisten Emiliano Zelada, und dem Erleben der Tänzer Julie Cunningham und Harry Alexander (Michael Clark Company aus London), die in Auseinandersetzung mit Badiou’s Figur versuchen, eigene Dichte-Ebenen.zu formulieren Die Symmetrie zwischen den Texten von Jonathan Lahey Dronsfield und den Körpern wird durch eine nicht-erzählerische Perspektive aufgebrochen und in direkte Aktionen überführt. Before the name wurde erstmals am 20. April 2015 in der Wilkinson Gallery in London mit Jonathan Lahey Dronsfield, Pier Luigi Tazzi, Emiliano Zelada, Piedad Albarracin Seiquer und Harry Alexander aufgeführt.Francesca banchelli performance

Francesca Banchelli, Before the name, Wilkinson Gallery, 2015


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In Zusammenarbeit mit Regione Toscana, Progetto Triennale Interregionale anno 2015/2017.

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