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Veranstaltungen

18.11.2019

Künstlergespräch und Buchvorstellung

Benji Boyadgian und Basak Senova

18.30 Uhr

 3-Kanal-Video/Audio, 113 min

Benji Boyadgian, The Discord (Detail)

Foto: Kayane Antreassian


Benji Boyadgian, internationaler Gastkünstler in der Villa Romana im Oktober und November 2019, und die Kuratorin und Designerin Basak Senova arbeiten seit 2014 gemeinsam an mehreren Projekten. Im Gespräch berühren sie die Rolle von Forschung, Prozess und Materialität in Boyadgians Praxis und stellen einzelne Projekte vor.

The Temporary Ruin (2010 fortlaufend) dokumentiert ein Tal an der Südspitze Jerusalems zwischen der grünen Linie (1948 - 1967) und der Mauer (2003) im Hinblick auf den Bau einer neuen israelischen Siedlung. Refractions (2017) untersucht Fragen der Wahrnehmung von Dauer durch interaktive Skulpturen. Clogged (2016 fortlaufend) schreibt eine Geschichte für die Ruine eines Aquädukts, das von Bethlehem nach Jerusalem verlief und seit dem 6. Jahrhundert nicht mehr genutzt wird. The Discord (2011 - 2017) wiederholt und mutiert Muster, die sich aus hydraulischen Fliesen und deren Geschichten ableiten. Die zahlreichen Fiktionen rund um diese Geschichten kehren historische und gegenwärtige Zeitlichkeiten anhand geschichteter, erodierter und unharmonischer Oberflächen um.

Das Buch theDISCORD (Die Zwietracht) entstand parallel zu den Forschungen über die hydraulischen Fliesen und begleitete eine Ausstellung, die von Basak Senova und Jack Persekian in Jerusalem kuratiert wurde. theDISCORD, von Senova herausgegeben und von der Al Ma'mal Foundation for Contemporary Art publiziert, enthält Essays von Ali Akay, Basak Senova, Behzad Khosravi Noori, Jack Persekian, Jonatan Habib Engqvist, Sinan Logie, Timo Tuhkanen sowie ein Gespräch zwischen Basak Senova und Benji Boyadgian. Die PDF-Version dieses Buches wurde 2018 auf ibraaz.org veröffentlicht.


Benji Boyadgian (1983, Jerusalem) studierte Architektur an der L´Ecole Nationale Supérieure d´Architecture de Paris La Villette mit dem Schwerpunkt Stadtsoziologie in Post-Konfliktgebieten. Er arbeitet in verschiedenen Medien über Wahrnehmung, Erbe, Territorium, Architektur und Landschaft, wobei er Malerei und Zeichnung als seine primären Werkzeuge versteht. Boyadgians Werke wurden vielerorts ausgestellt, zuletzt im Labor der University of the Arts Helsinki (Uniarts Helsinki) (2019), der Konstfack University of Arts, Crafts and Design, Stockholm (2019), Jameel Arts Center, Dubai (2019), DEPO, Istanbul (2019), Palestinian Museum, Birzeit (2019), B5L9, Tunis (2019), Al Ma'mal Foundation for Contemporary Art, Jerusalem (2018), Kunsthalle Exnergasse, Wien (2018), Sharjah Biennale 13 Offsite, Khalil Sakakakini Cultural Center, Ramallah (2017), Mazedonisches Museum für zeitgenössische Kunst, Thessaloniki (2017), Al Ma´mal und Anadeil Gallery, Jerusalem (2017), Städtische Kunstgalerie, Lesvos (2016), Museum of European and Mediterranean Civilizations (MuCEM), Marseille (2015).

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