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01.12.2016

Villa Romana - Preisträger 2017

Andrea Bellu, Carina Brandes, Kasia Fudakowski, Stefan Pente und Farkhondeh Shahroudi sind die Villa Romana-Preisträger 2017.

Die beiden Juroren Natascha Sadr Haghighian (Künstlerin) und Moritz Wesseler (Direktor des Kölnischen Kunstvereins) wählten am 18. Juni in Florenz die Preisträger unter 13 Nominierungen aus. Andrea Bellu, Carina Brandes und Kasia Fudakowski werden vom 1. Februar bis zum 30. November 2017 in der Villa Romana in Florenz leben und arbeiten. Stefan Pente und Farkhondeh Shahroudi werden jeweils für fünf Monate ein Atelier an der Via Senese beziehen.

Andrea Bellu, studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig sowie an der Städelschule in Frankfurt und lebt heute in Berlin. In ihren Filmen, Zeichnungen, Texten und Installationen spürt sie Risse und Fehlstehlen in historischen Narrationen auf und überträgt diese in eine reduzierte Bildsprache. Ausgehend von migrantischen, postkolonialen und feministischen Perspektiven beschäftigt sie sich mit Auslassungen und Unterschlagungen im gegenwärtigen Alltag. Ihre Arbeiten sind in der Sammlung des Museums für Moderne Kunst Frankfurt vertreten, 2016 nimmt sie u.a. an Archive Matters am Centre for Feminist Research des Goldsmith College in London teil.

Carina Brandes, 1982 in Braunschweig geboren, studierte ebendort und lebt in Leipzig. Sie arbeitet mit dem Medium der analogen Schwarzweiß-Fotografie, die sie im Labor selber entwickelt. Meist steht sie als Akteurin vor der Kamera und inszeniert sich in ebenso beiläufigen wie verspielten Situationen, die zwischen kontrollierter Anordnung und Kontrollverlust changieren. Carina Brandes arbeitet sowohl mit der Team Gallery, New York, wie mit BQ in Berlin und nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen u.a. am Moma PS1 wie in den Kunstvereinen von Hannover, Bonn und Köln teil.

Kasia Fudakowski, 1985 in London geboren, lebt seit 2006 in Berlin. Sie studierte an der Ruskin School of Drawing and Fine Art in Oxford. Das FUTURA Contemporary Art Center in Prag widmete ihr in diesem Jahr eine große Einzelausstellung. Kasia Fudakowski arbeitet in ihren Skulpturen und Installationen sowohl mit abstrakten wie figürlichen Elementen, die sie manchmal in performativen Akten selbst persifliert. Häufig liegt ihren Arbeiten die Struktur des Witzes und der Comic-Theorie inne, indem sie einen unbewussten und emotional aufgeladenen Bedeutungssprung verkörpern. Kasia Fudakowski nahm bereits an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil und wird von der Galerie CHERT in Berlin vertreten.

Stefan Pente, 1964 in Zürich geboren, lebt seit 1995 in Berlin. Zentrale Frage in seinen installativen, performativen und filmischen Arbeiten ist die Konstruktion von Identität mittels Beschreibungen, Zuschreibungen und Kategorisierungen. Anhand von Objektgruppen, Material-Assemblagen und Performances, die sich so weit als möglich einer sprachlichen Erfassung entziehen, hinterfragt er die Notwendigkeit von und Motivation für Darstellungen des exotischen Anderen. Einige seiner Arbeiten entstehen in Kooperationen, u.a. mit William Locke Wheeler, mit dem er seit langem koloniale Darstellungen nordamerikanischer Ureinwohner_innen untersucht und bespricht. In Zürich und Genf gab er gemeinsam mit Sabian Baumann queer-feministische Seminare und ist zur Zeit Teil eines Berliner Kollektivs, dass 2017 in der nGbK die queer-feministische Operette The Swan Song zur Aufführung bringen wird.

Farkhondeh Shahroudi, 1962 in Teheran geboren, fand nach Protesten gegen das Schah-Regime in den 90er Jahren in Deutschland Asyl. Nach einem Malerei-Studium an der Universität Al Zahra in Teheran studierte sie an der Fachhochschule Dortmund Kunst und Design. Ihre zum Teil sehr großformatigen, mit arabischen Schriftzeichen bestickten textilen Körperskulpturen sind u.a. in der Sammlung des British Museum in London. 2011 widmete ihr der Deutschlandfunk ein Hörspiel. Ihre Werke wurden u.a. in Tallin, Rom, London, Berlin, Marrakesch, Dubai und Teheran ausgestellt.

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