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Ausstellungen

13.04.                     04.05.2018

Sahara Desert

eine neue Welt der Farben und Klänge (1991 - 2001)

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 13. April um 19.30 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 - 18 Uhr und nach Vereinbarung


 3-Kanal-Video/Audio, 113 min

Ausstellungsansicht

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Ausstellungsansicht

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Ausstellungsansicht

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Festeggiamo la breve rinascita di Sahara Desert, 2018

Fotos: Ela Bialkowska, OKNOstudio (2, 3), Eva Sauer (1, 4)


In der Peripherie von Florenz, nahe dem heutigen Flughafen initiierte Andrew Ndukuba 1991 aus dem Nichts ein vibrantes afrikanisches Kulturzentrum: Sahara Desert. Bereits mit dem 1986 gegründeten Verein Africa L’image hatte er sich zum Ziel gesetzt, den Austausch afrikanischer Gruppierungen in der Toskana und eine größere Sichtbarkeit dieser Communities zu fördern, vor allem aber auch einen interkulturellen Ort der Begegnung zu schaffen.

Hinterlassene Betonfundamente auf der brachen Fläche dienten Ndukuba, einem nigerianischen Architekturstudenten, als Ausgangsmaterial für die räumliche Anlage von Sahara Desert. Das Projekt sollte das Thema seiner Abschlussarbeit werden. Bald konnte dort eine Zeltkonstruktion aufgestellt werden. Die ephemere Bauweise von Sahara Desert in einer Zone, die zuvor von Motorradrennen und Prostitution gekennzeichnet war, verstand sich auch als Kommentar zu den bestehenden sozialen und urbanen Strukturen der Stadt Florenz.

Die Lage hatte den Vorteil, dem noch unbesetzten Raum alternative Realitäten einzuschreiben und soziale Hierarchisierungen unter dem Motto der Multikulturalität, Musik und Kunst zu überwinden. Sahara Desert wurde zu einem Katalysator für eine Vielzahl von multiethnischen Initiativen. Neben Konzerten und Discoabenden gab es Kooperationen mit Freien Radios und Reiseveranstaltern, Programme für Kinder und Senioren sowie Talks zu politischen Konflikten in Afrika, mit Biocittà und Ecodance auch Themenevents zu Ökologie. Zu den international renommierten Musikern, die in Sahara Desert auftraten, zählen Papa Wemba, Cheb Khaled, Lucky Dube, Jimmy Cliff, Touré Kunda und Yellowman.

2001 musste das Zentrum schließlich dem Bau der Polizeischule (Scuola Marescialli e Brigadieri dell‘ Arma dei Carabinieri) weichen. Damit verschwand ein wichtiger Treffpunkt für die afrikanischen Communities der Region. Teilweise übernahm der Mercato Etnico am innerstädtischen Arnoufer diese Funktion, bis er unter Bürgermeister Renzi 2010 mit dem Vorwurf illegaler Geschäfte und unter heftigen Protesten für immer geräumt wurde.

Die Ausstellung präsentiert Archivmaterial von Andrew N. Ndukuba, Konzertplakate und dokumentarisches Filmmaterial.

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