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Ausstellungen

06.05.                     16.09.2022

Unitiseparati

Giorgio Griffa

Zur Eröffnung der Ausstellung laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein
am Freitag, den 6 Mai um 19 Uhr

Einführung: Martin Holman, britischer Kunsthistoriker und Kritiker

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 - 18 Uhr und nach Vereinbarung
unter Einhaltung der Anti-Covid-Bestimmungen


rosa murales

Giorgio Griffa, Unitiseparati, 2020, Acryl auf Leinwand, Foto: Giulio Caresio, courtesy Archivio Giorgio Griffa


Mit großer Freude zeigen wir im Salone der Villa Romana eine Ausstellung des Malers Giorgio Griffa. Die Auswahl der Werke aus den letzten beiden Jahren versteht er als eine Reflexion über das Verhältnis zwischen Individuellem und Kollektivem, zwischen den Gedanken, die die 90 Milliarden Neuronen bei jedem Einzelnen der derzeit 8 Milliarden lebenden Menschen hervorbringen und jenen der 100 Milliarden Menschen, die vor uns gelebt haben. Wenn es stimmt, dass Energie als Gesamtheit gleichbleibend sei, dann zirkuliere sie stetig zwischen einem Zustand der Ununterscheidbarkeit und dem der Identität. Malerei begebe sich, so Griffa, auf die Suche nach Fragmenten dieses immensen kollektiven Gedächtnisses.

Seit den späten 60er Jahren praktiziert Giorgio Griffa, 1936 in Turin geboren und dort lebend, Malerei als eine Art Zeichensetzung, als Handlung, die Farbe in Erscheinung bringt. Der Rhythmus der Zeichen ist inspiriert vom Rhythmus des Atmens und einer Schreibweise vor der Schrift. Ihre Farbigkeit ist lichtgetränkt, jede einzelne Farbe erscheint wie eine Zwischenfarbe. Schon in den 60er Jahren wechselte er - angesichts der Fresken in der Sixtinischen Kapelle - von der Öl- zur Acrylfarbe, da sie das Licht der Welt offener reflektiere. Griffa setzt seine malerischen Zeichen eindeutig und einmalig - wie in der Aquarellmalerei - auf eine Leinwand, die nicht gerahmt ist. Wenn diese Malerei sich nicht temporär zeigt (in Sammlungen oder Ausstellungen) wird die Leinwand gefaltet und abgelegt. Die Faltungen bleiben als Spuren der Transition sichtbar.

Obwohl Giorgio Griffa‘s Malerei dem Informel, der Arte Povera, der analytischen oder konzeptuellen Malerei zugeordnet wurde, ist sie absolut einzigartig in ihrer Offenheit, ihrer ebenso zarten wie entschiedenen Ansprache und unhierarchischen Materialität. Sie erscheint wie eine Malerei, die immer wieder an die Anfänge der Malerei - die Hand, die Farbe, der Grund, das Licht - zurückkehrt.

Seine unterschiedlichen Werkgruppen, die Giorgio Griffa immer wieder aufgreift und fortführt, wurden seit den späten 60er Jahren weltweit in mehr als 150 Einzel-Ausstellungen und noch mehr Gruppenausstellungen präsentiert. Seine Malerei war in Florenz seit 45 Jahren, seit seiner Ausstellung in der Galeria Ia Piramide 1977, nicht mehr zu sehen.



GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Dentrofuori, 2020, Acryl auf Leinwand
Sugiù, 2020, Acryl auf Leinwand

GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Sugiù, 2020, Acryl auf Leinwand
Sino, 2020, Acryl auf Leinwand
Dentrofuori, 2020, Acryl auf Leinwand
Vicinolontano, 2020, Acryl auf Leinwand

GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Soprasotto, 2021, Acryl auf Leinwand
Dentrofuori, 2020, Acryl auf Leinwand

GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Sugiù, 2020, Acryl auf Leinwand
Sino, 2020, Acryl auf Leinwand

GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Dentrofuori, 2020, Acryl auf Leinwand
Vicinolontano, 2020, Acryl auf Leinwand

GIORGIO GRIFFA

Ausstellungsansicht, Sino, 2020, Acryl auf Leinwand
Giornonotte, 2020, Acryl auf Leinwand



courtesy Archivio Giorgio Griffa
Fotos: Ela Bialkowska /OKNOstudio

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