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Ausstellungen

28.09.                      08.11.2013

Renaissance resistance. Resistance renaissance. Renaissance resistance.

Mariechen Danz, Genghis Khan Fabrication Co., Liz Glynn, Johannes Paul Raether




Ausstellungsansichten

Die Stadt Florenz gilt als die Wiege der Renaissance, jener Wiedergeburt antiker Orientierungen und Beginn einer europäischen Neuzeit. Dass die Renaissance in einer Kombination von ökonomisch-kommerzieller Macht und Sprachhegemonie die Kolonialisierung der Neuen Welt betrieb und eine anhaltende eurozentrische Geschichtsschreibung generierte, ist in der „Wiege der Renaissance“ nicht der Rede wert. 

Der amerikanische Literaturwissenschaftler Walter D. Mignolo, Direktor des Center for Global Studies an der Duke University in Durham (USA), widmete der dunkleren Seite der sogenannten Renaissance jahrzehntelang seine Forschung und publizierte die Trilogie The Darker Side of the Renaissance (1995), Local Histories/Global Designs (2000) und The Darker Side of Western Modernity (2011). In diesen Büchern geht er u.a. der Frage nach, welche Rolle der Sprache bei kolonialen Eroberungen und Zerstörungen zukam.

Die Künstlerin Mariechen Danz, 1980 in Dublin geboren und in Berlin lebend, beschäftigt sich mit der politischen Bedeutung von Sprache als Information und Informierung von Körpern. Sie hinterfragt kritisch westliche Konzepte von Vernunft und Objektivität. Als Villa Romana-Preisträgerin 2013 lebt sie seit acht Monaten in Florenz und initiierte hier die Ausstellung Renaissance resistance. Resistance renaissance. Renaissance resistance. Resistance renaissance. 

Genghis Khan Fabrication Co. ist ein im Silicon Valley ansässiges Unternehmen, das 2010 als Dekolonialismus-Experiment gegründet wurde. Es widmet sich dekolonialen Optionen und Versuchen, diese Optionen durch die Entwicklung neuer Technologien, sozialökonomische Eingriffe und in Zusammenarbeit mit Künstlern gemeinsam zu realisieren. (www.alvaro.us)

Johannes Paul Raether arbeitet seit mehreren Jahren an selbstorganisierten Projekten und war in Berlin Mitbetreiber des Künstlerraums basso. Seine Werke und Performances wurden u.a. in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin; im Kunsthaus Bregenz; Künstlerhaus Stuttgart sowie dem KUMU Art Museum, Tallinn, gezeigt. Er schreibt regelmäßig Beiträge für Texte zur Kunst

Liz Glynn schafft skulpturale Objekte, großformatige Installationen, Veranstaltungen und partizipative Performances. Ihr aus verschiedenen Geschichtsepochen, Architektur und Literatur schöpfendes Werk untersucht individuelle Tätigkeiten innerhalb komplexer Überbauten. Ihre Arbeiten verkörpern dynamische Zyklen von Wachstum und Verfall, indem sie Prozesse sichtbar machen und zu Teilnahme und zukünftigem Handeln ermutigen.

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