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Veranstaltungen

22.06.2018

Lyrikabend

POESIA, TOCCA A TE!
IT'S YOUR TURN, POETRY!
mit Pina Piccolo, Brenda Porster, Barbara Pumhösel,
Francesca Scalinci, Barbara Serdakowski, Andrea Sirotti
kuratiert von Francesco Gnot

Freitag, 22. Juni ab 19.30 Uhr
21.30 Uhr Kollektives Picknick im Garten


rosa murales

Foto: Francesco Gnot


Aristoteles formulierte einst: "Der Mensch ist ein zoon politikon". Kurioserweise verfasste er auch ein Buch, mit dem Titel Die Poetik, in dem er sich auf verschiedene Formen der Kunst bezieht: die Kunst des Handelns und des Gesangs, des Klangs und des Rhythmus, des Theaters und der Lyrik. Die Dithyrambe erschallt in meinen Ohren und erscheint vor meinem inneren Augen wie das Bild eines Klangkreises. Die Dithyrambe war für die alten Griechen eine heilige Zeremonie, die dem Gott Dionysos gewidmet war und Poesie, Musik und Tanz umfasste. Die philosophische Kultur zeichnet sich für gewöhnlich nicht über ihren trennenden, sondern einenden Charakter aus, und zwar nicht nur über Analogien, sondern vor allem über die spirituelle Dimension. Die wahre Schönheit liegt darin, die Dinge sowohl mit dem Verstand als auch mit dem Herzen zu begreifen. Dies erfordert eine Zusammenführung der reinen Logik mit der Poesie. Die Philosophie äußert sich in der Sprache der Poeten und die Logik wird in Politik, Glaubenssätze oder Sinnfragen überführt. Bertolt Brecht, einer der militantesten Autoren des 20. Jahrhunderts, verfasste ein Gedicht mit dem Titel Lob des Lernens, in dem wiederholt ein Aufruf auftaucht mit dem er an den Menschen appelliert: "Du musst die Führung übernehmen." Genau!! Jetzt seid ihr an der Reihe, euch mit diesen Gedanken auseinanderzusetzen!!
Politik
Demokratie
Theater
Geistigkeit
Bewusstsein
Aristoteles
Bertolt Brecht

Gewidmet Julio Monteiro Martins
Monteiro Martins war ein großzügiger und vitaler Mann, der mehr als einer Generation gelehrt hat, sich der Realität durch die unermüdliche Anklage von scheinheiligem und feigem Getue auf privater wie gesellschaftlicher Ebene zu stellen. Er war der festen Überzeugung, dass derjenige, der schreibt, vor allem ein Zeitzeuge sei. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller arbeitete er auch als Anwalt für Menschenrechte und setzte sich insbesondere für den Schutz von Straßenkindern ein.


Die Dichter:

Pina Piccolo, 1956 in Kalifornien geboren, ist Dichterin, Übersetzerin und Bloggerin. Sie betreibt die Blogs www.lamacchinasognante.com und www.thedreamingmachine.com und schreibt auf Italienisch und Englisch insbesondere über soziale Themen. Ihre Sammlung I canti dell’Interregno erschien 2018 bei Lebeg Edizioni. 2018 wurde bei Peter Lang ihr Essay The Black Body telling Stories: Giullarate in the 21st Century im Rahmen der von Claudia Gualtieri herausgegebenen Reihe Utopia in the Present- Cultural Politics and Change veröffentllicht.

Brenda Porster, geboren 1945 in Philadelphia (USA), übersiedelte nach dem Studium nach Florenz. Sie verfasst Gedichte auf Englisch und Italienisch. Sie gab zwei Anthologien zur zeitgenössischen weiblichen Poesie heraus, Corporea: il corpo nella poesia femminile contemporanea di lingua inglese und La tesa fune rossa dell’amore: madri e figlie nella poesia femminile contemporanea di lingua inglese. Seit 2009 ist sie Mitglied der weiblichen Theaterkompagnie La compagnia delle poete, die sich aus nichtmuttersprachlichen Dichterinnen zusammensetzt, die auf Italienisch rezitieren.

Barbara Pumhösel wurde 1959 in Österreich geboren und lebt in Italien. Sie schreibt auf Italienisch und Deutsch, und manchmal im Dialekt der österreichischen Voralpen. Darüber hinaus ist sie als Übersetzerin und Literaturförderin tätig. Sie veröffentlichte die folgenden Gedichtsammlungen: Dammar (mit Bildern von Walpurga Ortag-Glanzer, Literaturedition Niederösterreich 2013),  Parklücken (Verlag Berger Horn 2013), Gedankenflussabwärts. Erlaufgedichte (mit Farblitographien von Walpurga Ortag-Glanzer, Edition Thurnhof Horn 2009), Prugni. Cosmo Iannone Isernia (2008), In transitu. Arcipelago itaca Osimo (2016).

Francesca Scalinci, geboren 1977 in Modena, promovierte in Anglo-Amerikanistik und beschäftigt sich mit postkolonialer anglophoner Literatur (Karibik und Mittelmeer). Sie schrieb Erzählungen für Kinder, entdeckte dann die Poesie, die sie fast ausschließlich auf Englisch (oft mit Übersetzung) in der Tradition der performance poetry verfasste. Ihre Hauptthemen: Syrien (Francesca setzte sich als Aktivistin mehrere Jahre lang für den syrischen Demokratieprozess ein), Glaube und Interkulturalität.

Barbara Serdakowski, 1964 in Polen geboren, lebt seit 1996 in Florenz. Die Kanadierin machte ihren Abschluss in Philologie und Übersetzung an der Universität Concordia in Montréal. Sie veröffentlichte die Gedichtsammlungen Così nuda, La verticalità di esistere linearmente und Senza verbo, sowie die Romane Katerina e la sua guerra und Gli aranci di Tadeusz.

Andrea Sirotti wurde 1960 in Florenz geboren, wo er englische Philologie und Literatur lehrt. Er ist redaktioneller Mitarbeiter bei Semicerchio, einer Fachzeitschrift für Komparatistik, El Ghibli, einer Onlinezeitschrift für Migrationsliteratur, und Interno Poesia, einem Blog und Verlag zur Förderung der Poesie. In den letzten Jahren war er freiberuflich als Literaturscout und Verlagsberater tätig. Er liest einige Auszüge aus Julio Monteiro Martins’ Werk vor.


Julio Monteiro Martins (1955 - 2014), wurde in Niterói, im Bundesstaat Rio de Janeiro, geboren. Er lehrte Portugiesisch und literarische Übersetzung an der Universität Pisa und gründete und leitete die Onlinezeitschrift Sagarana (www.sagarana.net). In seinem Heimatland veröffentlichte er neun Bücher, darunter Essays und Romane. Darüber hinaus war er als Anwalt für Menschenrechte tätig und setzte sich insbesonders für den Schutz der Straßenkinder ein.

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