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Ausstellungen

02.07.                      21.08.2009

Superstudio's Misura furniture series again: a model for a revolt

Marine Hugonnier

Marine Hugonnier
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Marine Hugonnier

Ausstellungsansichten, Fotos: Ela Bialkowska

Die Ausstellung bezieht die ehemalige Florentiner Architektengruppe Superstudio (1966-1978) ein, die in den 60er und 70er Jahren Architektur und Design radikal kritisierte. Marine Hugonnier hat für die Ausstellung einige Arbeiten von Superstudio "geklont". Klonen bedeutet, "eine modifizierte Kopie anzufertigen, die zu Entwicklungs- oder Testzwecken genutzt wird". Derart hat sie Wohnmöbel Superstudios mit ihrem typischen, schwarz-weißen Gitter re-fabriziert.  

Marine Hugonnier benutzt den Begriff des Klonens als eine zeitgenössische Reproduktionstechnik. Praktisch hat sie die Dimensionen und entsprechend die Proportionen der Werke subtil modifiziert. Mit der Idee des Klonens eröffnet sich für Marine Hugonnier die Möglichkeit einer kritischen Neubewertung der Anliegen von Superstudio und denen der heutigen Zeit. Sie führt uns einen Platz vor Augen, wo Architektur, Design und Kunst schwinden und blass werden - ein gefährlicher und fragiler Zustand, in dem Kategorien zu verschwimmen beginnen.

Marine Hugonnier wird darüber hinaus die Arbeit Untitled / Square Tree zeigen. Dieses Gemälde ist Teil einer fortlaufenden Werkgruppe, die im Juni 2006 begann. Marine Hugonnier regeneriert gefundene Gemälde, indem sie mit einem Restaurator Aspekte ihrer Erscheinung verändert. Die Auswahl der Bilder orientiert sich an Themen, die ihre eigene Praxis durchziehen. Jedes Gemälde wird von zwei Berichten begleitet: einem, der es vor der Restaurierung beschreibt und einem, der danach die Transformationen aufzeichnet. Das Projekt untersucht den Prozess der Restaurierung als Bemühung, zwei Momente in der Zeit zu überspannen: die Produktion des Kunstwerks (A) und seine Rezeption (C). Indem die Restaurierung sich auf die Zeit dazwischen (B) fokussiert, hebt sie die Zeitlichkeit eines Kunstwerks hervor und verändert subtil die Konditionen seiner Sichtbarkeit.

Marine Hugonniers Werk besteht vor allem aus Filmen, Fotografien und Papierarbeiten. Ihre Arbeit ist durchzogen von einem langjährigen Interesse an Anthropologie. Sie erkundet die Bedingungen, die unsere Wahrnehmung rahmen, und das Bildmedium. Ihr Werk stellt sich als ein Projekt zur Anthropologie der Bilder dar.  

Marine Hugonnier stellt international aus. Einzelausstellungen u. a.: Philadelphia Museum of Modern Art (2007), Kunsthalle Bern (2007), Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin (2007), S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent, Malmö Konsthall (2009).

Dank an Herrn Natalini, Herrn Frassinelli, Herrn Pettena, Gregoire Pujade-Lauraine für ihre großzügige Mitarbeit und Hilfe.

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