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Veranstaltungen

08.10.2011

Performance

Falscher Auerhahn
von Wichtel und die Wuchteln
Rosa Barba, Oswald und Ingrid Wiener, Jan St. Werner, Klaus Sander




Die Künstlerin Rosa Barba, der Produzent Klaus Sander (supposé Verlag, Berlin), der Musiker Jan St. Werner (Mouse on Mars), der Kybernetiker und Schriftsteller Oswald Wiener und die Künstlerin Ingrid Wiener laden am Abend des 8. Oktober zu einem Konzert und einer Koch-Performance in den Garten der Villa Romana.

"Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes). Die Balzzeit des Auerwildes beginnt je nach Witterungsverlauf, Vegetation und Höhenlage im März und dauert etwa bis Anfang Juni. Dabei findet zu Beginn der Morgendämmerung die Baumbalz auf einem aussichts- reichen, starkastigen Baum (dem Balzbaum) statt. Auffallend ist dabei die Haltung – gefächer-ter, steil aufgerichteter Schwanz und hochgereckter Kopf – und der Balzgesang, die Balzarie, bestehend aus dem Knappen mit dem Schnabel, dem Trillern, das sich zum Haupt- schlag überschlägt und schließlich dem Wetzen, auch Schleifen, die Strophe (Gstanzl, Gsetzl) dauert etwa sechs Sekunden. Während der Balz erreicht der Testosteronspiegel des Auerhahns das Hundertfache seines Normalwerts. Im Herbst findet die Herbstbalz statt; dabei werden jedoch nur die Balzgebiete für die kommende Saison abgegrenzt."

aus: wikipedia



Oswald Wiener, am 5. Oktober 1935 in Wien geboren, ist einer der Theoretiker der Wiener Gruppe (1954-1964), die zu den radikalsten Künstlervereinigungen im Nachkriegseuropa zählt. Wiener studierte zunächst Musikwissenschaften, Rechtswissenschaft, Afrikanische Sprachen und später Mathematik. Ab 1956 beschäftigte er sich intensiv mit Fragen der theoretischen und praktischen Kybernetik. 1963 wurde er bei Olivetti in Wien angestellt und dirigierte dort von 1965 bis 1967 die Datenverarbeitungsabteilung. In seinem Text Bio-Adapter von 1965/66 prophezeite Wiener die Zukunft des Cyberspace. Oswald Wiener war auch Initiator des Projektes Kunst und Revolution, das am 07. Juni 1968 an der Universität Wien uraufgeführt wurde. Er arbeitete mit den Hauptakteuren des Wiener Aktionismus, Hermann Nitsch und Günter Brus, zusammen. Von 1992-2004 war Oswald Wiener Professor für Poetik und künstlerische Ästhetik an der Kunstakademie Düsseldorf. Gemeinsam mit Ingrid Wiener lebt er heute in Alaska und Österreich.

Ingrid Wiener, geboren 1942 in Wien. 1958-1962 Mitwirkung bei Aufführungen der Wiener Gruppe und in Experimentalfilmen. 1969 Übersiedlung nach Berlin. 1971-1985 Restaurants Matala, Exil, Ax Bax. Lebt seit 1986 in Dawson City, Yukon, Kanada. Gesangs-performances, Kochperformances, Schallplatten, Filme (u.a. mit Valie Export und Oswald Wiener). 1974-1997 künstlerische Zusammenarbeit mit Dieter Roth. Seit 1995 Beschäftigung mit Vorstellungsbildern im Traum. Web- und Fotoarbeiten; letzte Buchveröffentlichung: Man darf auch weben was man nicht sieht, Kerber Verlag Bielefeld/Leipzig 2007.

Klaus Sander, 1968 in Westfalen geboren, lebt und arbeitet heute als unabhängiger Regisseur, Produzent und Verleger in Berlin. Seit 1996 widmet er sich mit seiner Edition supposé der Entwicklung und Etablierung einer eigenständigen Kunst- und Publikationsform für das gesprochene Wort. Es sprechen Nobelpreisträger, Physiker, Künstler, Verhaltens- forscher, Philosophen, Schriftsteller: Albert Einstein, Arnold Schönberg, Friedrich Kittler, Herta Müller, Hubert Fichte, Max Planck u.v.a. Für das Gesamtprogramm von supposé wurde er 2004 mit dem Deutschen Hörbuchpreis sowie dem Förderpreis der Kurt-Wolff-Stiftung ausge- zeichnet. Seine Produktion Ein Sommer, der bleibt. Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit wurde zum Hörbuch des Jahres 2008 gewählt.

Jan St. Werner hat 1993 zusammen mit Andi Toma in Düsseldorf die Band Mouse on Mars gegründet. 1997 folgte das eigene label sonig. Mouse on Mars ist seit 18 Jahren erfolgreich und weltweit unterwegs mit sophisticated music as part of a theoretical framework. 2005 publizierte Jan Werner gemeinsam mit Klaus Sander das Buch Vorgemischte Welt bei Suhrkamp, Frankfurt a. M..

Rosa Barba, 1972 in Agrigent geboren, hat Musikvideos für Mouse on Mars und Microstoria hergestellt sowie umgekehrt Jan St. Werner in manchen Filmen von Rosa Barba den Sound lieferte. Rosa Barba studierte zunächst Theater- und Filmwissenschaft in Erlangen, dann an der Kunsthochschule für Medien Köln und von 2003 bis 2004 an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. Ihre Filme und Filminstallationen wurden in den letzten zehn Jahren international präsentiert. 2010 stellte sie in der Tate Modern aus, in diesem Sommer widmeten ihr das MART in Rovereto und die Galleria Civica in Trento Einzelausstellungen, für 2012 ist eine Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich in Vorberei- tung. Ihre erste Einzelausstellung in Italien hatte Rosa Barba 2008 in der Villa Romana.


2007 produzierten Rosa Barba, Oswald und Ingrid Wiener, Jan St. Werner und Klaus Sander gemeinsam mit Anja Theismann die CD Wichtel und die Wuchteln: Hämchen Hämchen mit einem Doppelquartett des Männergesangsvereins Alpenland Mariazell.

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