Ausstellungen
27.11. 29.11.2013
Filmvorführung
Shannon Bool
Dani Gal

Dani Gal, Wie aus der Ferne, (2013), HD, 25 min

Shannon Bool, Forensics for a Mamluk, (2013)
Mittwoch, 27. November 2013
Filmvorführung mit Klavierbegleitung
19.00 Uhr
Dani Gal
Wie aus der Ferne
Am Piano: Emanuele Torquati
20.00 Uhr: Eröffnung
Shannon Bool
Michelangelo´s Place
Forensics for a Mamluk
Am Ende ihres zehnmonatigen Aufenthalts in der Villa Romana präsentierten Shannon Bool und Dani Gal ihre jüngsten Arbeiten.
Dani Gal
Wie aus der Ferne, 2013
Die schwierige Freundschaft zwischen Simon Wiesenthal, dem sogenannten Nazijäger, und Albert Speer, dem Chefarchitekten des Dritten Reichs, wird durch die Linse eine kurzen Texts von Ludwig Wittgenstein über Erinnerungsbilder nachgestellt. Der Film betrachtet den Prozess der Produktion von Bildern der Erinnerung und Geschichte durch das Filmemachen.
Shannon Bool,
Michelangelo’s Place, 2013
Forensics for a Mamluk, 2013
Michelangelo’s Place ist eine Bank aus Carrara-Marmor, deren Maßstab sich auf die originalen Bänke rund um den Piazzale Michelangelo in Florenz bezieht. Dieser Platz, 1869 im Rahmen des Florentiner Stadterneuerungsplans (angeregt durch das Aufkommen einer urbanen Mittelschicht) angelegt, ist Michelangelo gewidmet und trägt Bronzekopien seiner berühmten Werke. Shannon Bool archivierte und gravierte eine Auswahl der Graffitis auf diesen Bänken am Piazzale Michelangelo, um zu untersuchen wie Verunstaltung Kunstgeschichte sowohl untergraben wie aufrecht erhalten kann.
Während ihres Aufenthalts in Florenz entstand auch das Video Forensics for a Mamluk, in dem Shannon Bool eine andere Weise der Abstraktion anwendet. Ihr Gegenstand ist jetzt einer der seltensten und kostbarsten Teppiche der Welt. Der riesige Mamluken-Teppich aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war im Lager des Palazzo Pitti vergessen bis ihn der Florentiner Teppichexperte Alberto Boralevi 1982 in einer versiegelten Kammer wieder entdeckte. Das Video setzt sich zusammen aus extremen Nahansichten, Angleichungen an die RGB Farbpalette und weiten Schwenks auf die Motive und Textur des Teppichs. Wie Michelangelo’s Place beschäftigt sich auch das Video mit der Komplexität, wie wir die Überdosis Renaissance in Florenz erfahren (Stendhal Syndrom) und der Information, die in materiellen Quellen steckt, die nicht Teil des Kanons der Kunstgeschichte sind.
Shannon Bool, 1972 in Kanada geboren, ist 2013 Villa Romana-Preisträgerin. Sie studierte u.a. an der Städelschule in Frankfurt und lebt in Berlin.
Dani Gal, 1975 in Jerusalem geboren, war 2008 Villa Romana-Preisträger. Er studierte an der Städelschule in Frankfurt und lebt in Berlin.