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Ausstellungen

11.04.                     12.05.2019

Supplica per un’appendice

Ketty La Rocca, Jeewi Lee, Anna Möller, Lerato Shadi, Eske Schlüters

Villa Romana im Kunstraum München

Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 10. April, um 19 Uhr,
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag,  14 - 19 Uhr


rosa murales

Eske Schlüters, Per quanto mi riguarda, 2012, Video, Diapositive, Ton, 8 min

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Ausstellungsansicht, im Vordergrund: Jeewi Lee: Verdauung (Arbeitstitel), 2018, Text-Collage auf Oblatenpapier, Lebensmittelfarbe

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Ketty La Rocca, Virgola con tre punti, 1970, geschnittenes und bemaltes PVC*
Ketty La Rocca, Appendice per una supplica, 1972, Video, tonlos, 9.30 min*

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Ketty La Rocca, Moshe Dayan, 1974, Fotografie und Tinte auf Papier*
Jeewi Lee, Narcissus, 2013, Halbkugeln auf Spiegelfolie in Brailleschrift
Ketty La Rocca, Viale Filippo Strozzi, 1974, Fotografie und Tinte auf Papier*
Jeewi Lee, Spannungsfeld, 2018, aus Notizbüchern geschöpftes Papier, Prägedruck
Ketty La Rocca, Dal momento in cui, 1971, Schreibmaschine und Handschrift auf Papier*

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Anna Möller, Ohne Titel (for Ketty), 2012, Inkjet Prints, 3 Teile
Lerato Shadi, Lefa Le, 2019, Installation mit 2 Neonelementen

Fotos: Thomas Splett
*courtesy The Ketty La Rocca Estate


1972 zeigte die Künstlerin Ketty La Rocca auf der Biennale in Venedig den tonlosen schwarz-weißen Videofilm Appendice per una supplica (Anhang für eine Bittschrift): er zeigt Hände in einfachen Gesten, ausgestreckt, ineinandergreifend, als Faust, umzingelt von anderen Händen, die Finger abzählend.

40 Jahre später widmete das Künstlerhaus Villa Romana in Florenz die Ausstellung Supplica per un’appendice Ketty La Rocca und zeigte ihre Arbeiten gemeinsam mit solchen junger zeitgenössischer KünstlerInnen. Die 1976 in Florenz verstorbene Ketty La Rocca ist bis heute ein artists’ artist. Ihr Oeuvre, das in der kurzen Zeitspanne zwischen 1964 und 1976 entstand, wurde posthum kaum umfassend rezipiert. Es umfasst Collagen, Skulpturen, Fotografien, Videofilme, Performances, Zeichnungen und Texte und kreist stets um die Differenz von Zeichen und Körper, Aneignung und Übertragung, Macht und Widerstand in dem Verlangen nach einer anderen Sprache, die dem Nicht-Identischen Form gibt.

Im Kunstraum München zeigen sich ihre Werke nun in einem aktualisierten Kontext: Vier Villa Romana-Preisträgerinnen aus den Jahren 2012 und 2018 widmen Ketty La Rocca Arbeiten. Aus unterschiedlichen Perspektiven zielen sie auf den Kern künstlerischer Produktivität: die Spanne zwischen Repräsentation und Kommunikation, Sprache und Körper, Identität und Abweichung.

Anna Möller (1980) operiert in ihrer künstlerischen Arbeit mit Strategien des Entzugs von Sichtbarkeit, mit körperlichen Gesten und Verstellungen. Eske Schlüters (1970) verschleift Leerstellen filmischer Narration, um die Differenz zwischen den Bildern als uneingenommene Zone zu evozieren. Jeewi Lee (1987) beschäftigt sich mit der Materialität von Spuren und ihrer Spannung zwischen Anwesendem und Abwesendem. In den Arbeiten von Lerato Shadi (1979) geht es um die, die keine Spuren hinterließen, um ausgelöschte Lebenswege, um Black Feminism.


Anlässlich der Ausstellung werden zwei Publikationen zu Ketty La Rocca vorgestellt:
Das von Anna Möller initiierte und gestaltete Buch Supplica per un’ appendice enthält - in unterschiedlichen deutschen Übersetzungen - Texte von Ketty La Rocca sowie Beiträge der Philosophin und Filmemacherin Eva Meyer und des Künstlers Josef Strau. Die 2018 von Angelika Stepken herausgegebene erste englischsprachige Monografie Ketty La Rocca, You - works and writings 1964 - 1976 dokumentiert das künstlerische Gesamtwerk und enthält zahlreiche Texte Ketty La Rocca’s sowie Beiträge von Emi Fontana, Pier Luigi Tazzi und Angelika Stepken.



Ein Projekt von Angelika Stepken in Zusammenarbeit mit Emily Barsi.
Wir danken The Ketty La Rocca Estate für die großzügige Kooperatione.

Mit freundlicher Unterstützung von

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