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02.09.2022

Villa Romana-Preis 2023

Die beiden ausgewählten JurorInnen des Villa Romana-Preises 2023 – der Künstler Emeka Ogboh und die Kuratorin und Verlegerin Chiara Figone – trafen sich diesen Sommer in Florenz in Anwesenheit der zukünftigen Direktorin Elena Agudio sowie eines Vorstandsmitglieds des Vereins Villa Romana e.V.

Der Verein Villa Romana e.V. bedankt sich bei den Juroren für ihre Entscheidung. Die vier ausgewählten Künstlerinnen und Künstler sind: Samuel Kortey Baah, Diana Ejaita, Jessica Ekomane und Pınar Öğrenci. In Bezug auf Agudios Vorstellung, die Villa Romana „als ein Haus zu konzipieren, in dem Instrumente und Praktiken entwickelt werden, um Zeiten zu begegnen, die von uns eine radikale und planetarische Reparatur einer asymmetrischen Welt verlangen“, und auf ihre dringliche Aufforderung, darüber nachzudenken, "Institutionen als Archive und Infrastrukturen aufzufassen, in denen diasporische Zugehörigkeiten und Sehnsüchte gehört, diskutiert und ausgedrückt werden können", ermöglicht es die Auswahl der vier Künstlerinnen und Künstler ausdrücklich, mit der Umsetzung dieser Agenda zu beginnen.

Mit künstlerischen Erkundungen, die auf einem Verständnis von Kunst "im erweiterten Feld" beruhen, haben die JurorInnen Praktiken prämiert wie Klang als Raum für Wissensproduktion und Transformation (Jessica Ekomane), Illustration und Textil- und Modedesign als Mittel, Geschichten als Kind der Diaspora zu erzählen (Diana Ejaita), Filmemachen und die damit verbundene Möglichkeit, Strategien radikaler Konvivialität zu entwickeln, um Formen der Verdrängung und Reparatur zu reflektieren (Pınar Öğrenci), und dekoloniale Prozesse der Dekanonisierung westlicher Ikonografie (Samuel Kortey Baah).

Die Juroren fördern darüber hinaus einen generationenübergreifenden Austausch als Grundlage für Gegenseitigkeit und gemeinsames Lernen, mit Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Generationen und Karrierephasen. Die Villa Romana freut sich, ankündigen zu können, dass die Juroren während des gesamten Aufenthalts der Künstlerinnen und Künstler eine anhaltende Rolle spielen. Sie unterstützen die Künstlerinnen und Künstler und bauen auf diese Weise eine neue, längerfristige Beziehung zwischen den Juroren und der Institution auf.

Jessica Ekomane wurde in Frankreich geboren und lebt in Berlin. Sie schafft Situationen, in denen der Klang als transformatives Element für den Raum und das Publikum wirkt. Ihre sich ständig verändernden, immersiven Klanglandschaften basieren auf Fragen nach der Beziehung zwischen individueller Wahrnehmung und kollektiver Dynamik oder der Untersuchung von Hörerwartungen und ihren gesellschaftlichen Wurzeln.

Samuel Kortey Baah wurde in Ghana geboren. Er lebt zwischen Kumasi und Frankfurt. Derzeit absolviert er seinen MFA beim Institut für Malerei und Bildhauerei der KNUST (Kumasi, Ghana) und ist Austauschstudent an der Städelschule in Frankfurt. Der Künstler ist Mitglied von drei Kollektiven, blaxTARLINES, Commune6x3, und Mitbegründer des Asafo Black Collective. Er arbeitet mit postkolonialen Geschichten und religiöser Ikonografie. Darüber hinaus experimentiert er mit organischen Materialien.

Pınar Öğrenci wurde in Van (Türkei) geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul. Ihr Hintergrund als Architektin prägt ihre poetischen und erfahrungsorientierten videobasierten Arbeiten und Installationen, die Spuren von "materieller Kultur" im Kontext von weltweiter Zwangsmigration zusammentragen. Ihre Arbeiten sind als dekoloniale und feministische Lesarten zu verstehen, in denen sich gesellschaftliche, politische und anthropologische Forschung, Alltagspraktiken und menschliche Geschichten, die Migrationsursachen wie Krieg, staatliche Gewalt, kollektive Bewegungen sowie industrielle und städtische Entwicklungsprojekte verfolgen, überlappen.

Diana Ejaita wurde in Italien geboren. Sie studierte Bildende Kunst in Frankreich und Deutschland und lebt in Lagos und Berlin. Ihre künstlerische Praxis umfasst Illustration sowie Textil- und Modedesign. Sie nutzt Stoffe als Medium und als Mittel, um an ihr nigerianisches Erbe anzuknüpfen. Anhand von Textilien gibt sie Geschichten über ihre Erfahrungen als Kind der Diaspora wieder. Westafrikanische Textilien dienen dazu, Geschichten zu erzählen, Lebensratschläge zu erteilen und Status und Informationen über Genealogien zu vermitteln.

Der Villa Romana-Preis wird seit 1905 von dem gemeinnützigen Verein Villa Romana vergeben und ist mit einem zehnmonatigen Aufenthalt im Florentiner Künstlerhaus, einem Preisgeld und einer Abschlusspublikation verbunden.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Kunsthistorischen Institut in Florenz—Max-Planck-Institut und der Villa Romana wird 2023 im vierten Jahr fortgesetzt. Der Verein Villa Romana e.V. bedankt sich beim Kunsthistorischen Institut in Florenz—Max-Planck-Institut und seinen langjährigen Hauptförderen: Der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Deutsche Bank Stiftung.

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