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Ausstellungen

04.10.                     01.11.2019

Monumento (s)fatto
Bruno Baltzer /Leonora Bisagno, Nicolas Milhé
Balkan Pavillon
Eva Sauer, Sarah Sajn und Totem MonuMed

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 4. Oktober um 19 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung


rosa murales

Bruno Baltzer /Leonora Bisagno, La panchina di Luis Simon, 2019, Fünf Teile eines Blocks aus weißem Carrara-Marmor

rosa murales

Bruno Baltzer /Leonora Bisagno, Si je me souviens, 2019, Fotodrucke

rosa murales

Nicolas Milhé, La garde, 2019, Bronze

rosa murales

Nicolas Milhé, Rosa Luxemburg, 2015, Bronze

rosa murales

Eva Sauer mit Sarah Sajn, Hysteresis, 2019, Holz, Fotodrucke, vorgefertigte Schrift auf Glas

Fotos: Ela Bialkowska /OKNO studio


In zwei komplementären Teilen, Monumento (s)fatto und Balkan Pavillon, widmet sich die erste Ausstellung des multidisziplinären Forschungsprojektes MonuMed Formen der Monumentalisierung im urbanen Raum des Balkan und in der Mittelmeerregion.
 
Ausgehend von der Analyse der zyklischen Dynamik monumentaler Praktiken, haben Bruno Baltzer /Leonora Bisagno und Nicolas Milhé mit Monumento (s)fatto einen Ausstellungsparcours geschaffen, der in zwei Abschnitte unterteilt ist. Das Künstlerduo Baltzer /Bisagno konfrontiert in mehreren Werkserien die materielle Dimension des Monuments, indem es einerseits an seine Dematerialisierungen und andererseits an die Prozesse globaler Standardisierungen erinnert. Zudem konzentriert es sich auf neue Formen der Partizipation, die die Rollen und Funktionen des monumentalen Objektes untergraben. Am Beispiel des Carrara-Marmors untersucht es die Auswirkungen von Produktionsprozessen der einzelnen Denkmäler und bringt dabei komplexe regionale sozio-ökonomische und sozio-ökologische Zusammenhänge ans Licht. Die Skulpturen des Künstlers Nicolas Milhé fokussieren sich dagegen auf die Vieldeutigkeit von Denkmälern und verweisen, inspiriert von historischen Figuren und Objekten, auf das prekäre Gleichgewicht zwischen Machtdarstellung und Gegenmonument. Milhé betont die Schattenseiten der Macht, in dem Moment, in dem die Humanität verschwindet, um Raum für Gewalt zu lassen.

Ergänzend zur Ausstellung dient der Balkan Pavillon als Forschungslabor. Die Künstlerin Eva Sauer und die Politikwissenschaftlerin Sarah Sajn untersuchen die Problematik der Individualisierung und Instrumenentalisierung von Erinnerungskultur anhand des Partisanenfriedhofs in Mostar, Bosnien-Herzegowina, entworfen durch den Architekten Bogdan Bogdanvić. Videoaufzeichenungen von Vorträgen und Gesprächen aus einer Seminarreihe im Frühjahr 2019 in Marseille und künstlerische filmische Beiträge von Igor Grubić, Alban Hajdinaj, Stefano Romano und Stefanos Tsivopoulos werden als abschließendes Element in einen Dialog mit den in der Ausstellung gezeigten Werken gestellt.


Bruno Baltzer und Leonora Bisagno bilden seit 2014 ein Künstlerduo. Sie analysieren die zeitgenössischen Bedingungen offizieller und spontaner Selbstrepräsentation in Installationen und Aktionen. Baltzer und Bisagno bedienen sich bei ihren Projekten unterschiedlicher Quellen wie Fotografien, Wahlplakaten, Neonschriften und Fernseharchiven.

Nicolas Milhé lebt und arbeitet in Paris und Bordeaux. In seinen Skulpturen, monumentalen Installationen, Zeichnungen, Videos verwandelt er symbolische Formen der Macht und spürt ihre Widersprüche und Paradoxe auf. Obwohl er für sich in Anspruch nimmt, dass seine Arbeit frei von jeder Form von Aktivismus ist, thematisieren seine Werke politische und soziale Problematiken.

Eva Sauer lebt und arbeitet in Florenz und Düsseldorf. In ihren Werken verbindet sie Fotografie und Sprache, zuweilen auch mit Gegenständen /Skulpturen. Zentrales Thema ihrer Arbeit sind die verschiedenen, zum Teil unterschwelligen Formen von Gewalt und kollektive Existenzängste.

Sarah Sajn ist Doktorandin der Politikwissenschaft am CHERPA /Sciences Po Aix und Dozentin an der Université de Lille. Sie erforscht die politische Rolle von Vergangenheit, die Dialektik Europa /Europäische Union und das postkoloniale, postsozialistische und Post-Konflikt-Bosnien und Herzegowina.


Kuratiert von Alessandro Gallicchio und wissenschaftlich begleitet von Pierre Sintès.


In Kooperation mit


Mit Unterstützung von
      

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