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Ausstellungen

25.09.                     25.10.2021

Life and Herstories (Autobiografie als Dialog)

Chiara Camoni und Stefania Galegati

Ein Zyklus von Ausstellungen, Aktionen und Begegnungen, kuratiert von Daria Filardo


Zur Eröffnung des ersten Ausstellungsteils am Samstag, 25. September, um 19.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.


25.09 - 25.10.2021
(erster Teil)
Life and Herstories (Autobiografie als Dialog): Chiara Camoni und Stefania Galegati

10.11 - 17.12.2021
(zweiter Teil)
Life and Herstories (Autobiografie als Dialog): Helen Cammock und Ottonella Mocellin /Nicola Pellegrini

13.11.2021
Lesung
Rachel Cusk (Schriftstellerin), 18 Uhr in der Villa Bardini, Projekt der Fondazione CR Firenze und der La città dei lettori (Festival Letterario, Florenz)

Termin wird noch bekannt gegeben
Vortrag
Natalia Cangi, Leiterin des Tagebucharchivs, Pieve Santo Stefano, Arezzo


Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung.
Limitierter Einlass in die Ausstellung nur mit Maske. Green Pass erforderlich - entsprechend den aktuellen Anti-Covid Regeln.


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Ausstellungsansicht, Chiara Camoni, Tenda #03, 2020 /2021 (links), Stefania Galegati, Isola #48, 2021 (rechts)

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Ausstellungsansicht

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Ausstellungsansicht, Stefania Galegati, Buco nell'acqua, 2017 (links), Chiara Camoni, Piatti, 2021 (Mitte), Stefania Galegati, Azdora, 2021 (rechts)

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Ausstellungsansicht, Chiara Camoni, Piatti, 2021 (Detail)

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Ausstellungsansicht, Stefania Galegati, Azdora, 2021

Fotos: Ela Bialkowska /OKNOstudio


Life and Herstories (Autobiografie als Dialog) ist ein Zyklus von Ausstellungen, Aktionen und Begegnungen, der den autobiografischen Ansatz als (vorwiegend) weibliche Praxis reflektiert, die auf Dialog, die Schaffung kleiner und großer Gemeinschaften und die Neuschreibung der offiziellen Geschichte abzielt. Das Projekt besteht aus zwei Ausstellungen und damit verbundenen Veranstaltungen.

Die beteiligten Künstlerinnen forschen an Praktiken einer Vermischung von Kunst und Leben und einer anti-heroischen Einstellung zum Erzählen. Das Projekt untersucht auch die Möglichkeiten eines Kunstschreibens (Kunstkritik), das die Begegnung mit Kunst aus einer autobiografischen Perspektive formuliert.

Die Wiedergewinnung persönlicher Geschichte (die in einigen Avantgarde- und Neoavantgarde-Praktiken eine wichtige Rolle spielte) ist ein zentraler Moment weiblicher und feministischer Ansätze. In der kritischen Überschneidung von Kunst und Anthropologie artikulieren sich nicht-eurozentrische, postkoloniale Erzählungen, die nicht-dominante Geschichten konstruieren. Life and Herstories (Autobiografie als Dialog) legt ein besonderes Augenmerk auf die Beziehung zwischen autobiographischen Elementen und der Erzählung der Anderen.

Die erste Ausstellung, die am 25. September eröffnet wird, stellt das Werk von Chiara Camoni und Stefania Galegati vor. Gezeigt werden zwei Werkgruppen der beiden Künstlerinnen und ein kollektives Werk, das die Recherchen der beiden Künstlerinnen mit den Stimmen und Aktionen von Sandra Burchi, Cecilia Canziani, Daria Filardo, Elena Magini und Arabella Natalini vereint. Objekte und Spuren ihrer Begegnung, die vor der Ausstellung stattfand, bilden ein chorales Werk, das während der Dauer der Ausstellung weiter ergänzt wird.

Stefania Galegatis künstlerische Praxis geht von einer Beobachtung und Teilnahme an sozialen Prozessen aus, die sie in Malerei, Installationen, Videos und kollektive Bildungsaktionen überträgt und dabei besonders auf die Spannung zur /m Anderen achtet. Chiara Camoni arbeitet oft mit Prozessen einer mehrstimmigen AutorInnenschaft (häufig mit Frauengruppen) und kollektiven Werk-Realisierungen. Alle in dieser ersten Ausstellung präsentierten Werke haben einen starken gemeinschaftlichen Charakter und platzieren die künstlerische Erfahrung in einem erweiterten Arbeitsfeld von Materialien und Reflektionen.

Die zweite Ausstellung, die am 10. November mit Werken von Ottonella Mocellin /Nicola Pellegrini und Helen Cammock eröffnet wird, untersucht die Verflechtung autobiografischer Erzählungen mit anderen Ereignissen und wie diese offizielle Geschichte aus den Angeln heben, umschreiben und persönliche wie kollektive Erinnerungen neu zusammenfügen.


Chiara Camoni (1974) arbeitete nach ihrem Abschluss in Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste Brera in Mailand in einem Institut für Naturwissenschaften in Neapel. Zusammen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern gründete sie das MAGra, das Museum für zeitgenössische Kunst in Granara und die Gruppe Wladiwostok. Mit Cecilia Canziani entwickelt sie den Seminar- und Workshop-Zyklus La Giusta Misura. Sie lebt und arbeitet in Fabbiano in den toskanischen Hügeln der Versilia.

Stefania Galegati (1973) studierte Bildende Kunst an der Akademie der Schönen Künste in Bologna und an der Brera bei Alberto Garutti. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien und überträgt Mechanismen der semantischen Verschiebung auf Dinge und Menschen. Seit 2008 lebt sie in Palermo. Von 2015 bis 2018 leitete sie das Caffè Internazionale; seit 2015 ist sie Gründungsmitglied von Counterproduction, einer Sommerschule für zeitgenössische Kunst in Palermo (mit Daria Filardo und Davide Ricco) und seit 2020 ist sie Gründungsmitglied der Vereinigung Femminote.

Ottonella Mocellin und Nicola Pellegrini wurden 1966 und 1962 in Mailand geboren. 1984 zogen sie nach London, wo sie bis 1993 Öffentliche Kunst und Architektur an der Chelsea School of Art und der Architectural Association studierten. Mittels Fotografie, Video, Stimme, Ton, Text, Stickerei, Zeichnung und Performance untersuchen sie Grenzbereiche zwischen Erzählung und Identität, Erinnerung und Geschichte, Persönlichem und Kollektivem, Biografie und Autobiografie. Seit 2012 leben sie mit ihren beiden Kindern Rosa Dao und Tito in Berlin.

Helen Cammock wurde 1970 in Staffordshire geboren. Sie lebt und arbeitet in Brighton und London und wurde 2019 mit dem Turner Prize ausgezeichnet. Sie erforscht Sozialgeschichten mit den Medien Film, Fotografie, Druck, Text, Gesang und Performance und hinterfragt Erzählungen über Blackness, Weiblichkeit, Reichtum, Macht, Armut und Verletzlichkeit. Die Beschäftigung mit ihrer eigenen Biografie sowie mit der Geschichte von Unterdrückung und Widerstand, offenbart in dichten und vielschichtigen Erzählungen die zyklische Natur der Geschichte.


In Zusammenarbeit mit Talk a Villa Bardini und La città dei lettori

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