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Ausstellungen

23.06.                     29.08.2010

Excerpts from a Lifework
Fotografie in Iran 1966 – 2010

Bahman Jalali

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Ausstellungsansicht: Iranian Revolution (Teheran, 1978-1979)

bahman
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Bahman Jalali ist eine der wichtigsten Figuren in der zeitgenössischen iranischen Fotografie. 1944 in Teheran geboren, studierte er zunächst Ökonomie und Politische Wissenschaften, bis er sich noch während seines Studiums der Fotografie zuwandte. Bahman Jalali arbeitete als Fotograf in eigenem Auftrag. Mit seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen dokumentierte er über die Jahre die tiefgreifenden politischen Ereignisse in seinem Land – die iranische Revolution 1978/79, den Iran-Irak-Krieg 1980 – 88 – ebenso wie den Wandel städtischen Lebens und traditionelle Wüsten-Architektur.

Bis vor wenigen Jahren war das Oeuvre Bahman Jalalis kaum über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt. 1997 widmete Catherine David ihm eine große Einzelausstellung in der Stiftung Antoni Tàpies-Foundation in Barcelona, im kommenden Jahr wird das Sprengel-Museum in Hannover sein fotografisches Werk anlässlich der Verleihung des Spectrum-Fotopreises an Bahman Jalali vorstellen. Im Sommer dieses Jahres hätte Jalali – vorgeschlagen von der iranischen, in Rotterdam lebenden Künstlerin Nasrin Tabatabai – zwei Monate als internationaler Gastkünstler in der Villa Romana arbeiten wollen. Unerwartet starb Bahman Jalali am 15. Januar dieses Jahres, nachdem er die Auswahl der Fotografien für die Florentiner Ausstellung bereits getroffen hatte.

Bahman Jalali hat nicht nur ein großartiges fotografisches Zeugnis der Geschichte des Iran hinterlassen, er hat sich zu Lebzeiten als Sammler, Historiker, Forscher und Lehrer der Fotografie im Iran engagiert. Er gehörte zu den Gründern des ersten Museums für Fotografie in seinem Land, initiierte einen Lehrstuhl für Fotografie, arbeitete zusammen mit seiner Frau Rana Javadi an der Herausgabe der Fotografie-Zeitschrift Aksnameh. Rana Javadi wird zur Eröffnung der Ausstellung anwesend sein und in den folgenden Wochen ein eigenes fotografisches Projekt in Florenz realisieren.

In einem Interview mit Catherine David sprach Bahman Jalali von den beiden Kräften der Fotografie, der des Realismus und der der Zeit. „Mit der Entwicklung der Fotografie sind wir wirklich zum ersten Mal unserer eigenen visuellen Geschichte begegnet; unseren Leuten, Bettlern, Reichen, allem.“

Die Ausstellung in der Villa Romana zeigt Fotografien aus den Zyklen der Iranischen Revolution (Teheran, 1978 – 1979), der Wüstenarchitektur (1977 – 1991) und der Stadtansichten aus „Teheran“ (2007).

Unser Dank gilt Rana Javadi für die großzügige Kooperation. 

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